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Gedanken zu Ideologien
Folgender Text beinhaltet zwei nebeneinander liegende Gedankenstränge: Einerseits eine Reise durch die wunderbare Welt von Wikipedia, andererseits Gedanken zum Thema Transsexualität. Sehen wir es als textliches Experiment an oder als Anregung zum Nachdenken. Ok?

Ideologie:

Der Ausdruck Ideologie (Lehre von der Idee bzw. Vorstellung) bezeichnet im allgemeinen Sprachgebrauch ein System von Ideen, Vorstellungen, Werturteilen und Begriffen und kann synonym zu "Weltanschauung" Verwendung finden. Meist schwingt eine negative Konnotation mit. "Ideologie" bezeichnet in einem wertenden Gebrauch dann z. B. ein ungerechtfertigterweise festgefügtes und einseitiges Weltbild.


Die internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD) besagt: Transsexuelle Frauen seien Männer (und keine Frauen), weil sie männliche Körpermerkmale besässen.

"F64.0 Transsexualismus

Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden. Dieser geht meist mit Unbehagen oder dem Gefühl der Nichtzugehörigkeit zum eigenen anatomischen Geschlecht einher. Es besteht der Wunsch nach chirurgischer und hormoneller Behandlung, um den eigenen Körper dem bevorzugten Geschlecht soweit wie möglich anzugleichen."

Übersetzung: Transsexuelle wollten dem "anderen" Geschlecht zugehören. Das anatomische Geschlecht sei geschlechtsbestimmend. Frauen, die mit Penis und Hoden geboren werden seien geistig kranke "Männer mit Geschlechtsidentitätsstörung" . Die Aussage "Ich bin eine Frau" bzw. "Ich bin ein Mädchen" sei unwahr.

Ideologien wirken orientierend und sollen die Wahrnehmung bestimmter sozialer Gruppen in eine gewünschte Richtung lenken. Zudem steuern sie Handlungsprogramme, z. B. in der Forschung oder Politik. Innere Widerspruchsfreiheit wird (teilweise) erst durch Ausblendung entgegenstehender Auffassungen, Sichtweisen und Erfahrungen erreicht. Sie beanspruchen zumeist einen Wahrheitsanspruch für ihre Grundannahmen, es werden also bestimmte Thesen, Dogmen oder Grundideen für axiomatisch gehalten. Die kritische Auseinandersetzung mit diesen Grundannahmen wird meist abgelehnt und auch widersprechende realistische Verhältnisse werden im Sinne der Ideologie umgedeutet.

Einige Ideologien nehmen in Anspruch, wissenschaftlich fundierte Weltanschauungen zu sein.


John William Money (* 8. Juli 1921 in Morrinsville, Neuseeland; † 7. Juli 2006 in Towson, Maryland) war ein US-amerikanischer Psychologe und Sexologe bekannt für seine Forschungen über Geschlechteridentitäten, Geschlechterrollen. Er wurde 2002 von der Deutsche Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung, für die er arbeitete, mit der Magnus-Hirschfeld-Medaille ausgezeichnet. Money war einer der ersten, die wissenschaftlich zu beweisen versuchten, dass Geschlecht nur erlernt sei, er war einer der Pioniere der Gender-Theorie.

"Es besteht heute Konsens darüber, dass ein persistierendes transsexuelles Verlangen das Resultat sequenzieller, in verschiedenen Abschnitten der psychosexuellen Entwicklung gelegener, eventuell kumulativ wirksam werdender Einflussfaktoren ist."
(Sophinette Becker, Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung, Zeitschrift für Sexualforschung, Sept. 2001)

Von kritischer Seite werden Ideologien mit Einseitigkeit, Intoleranz, Manipulation und Herrschaft über andere Menschen verbunden. Diese Sichtweise geht davon aus, dass rigide Ideologien die Tendenz in sich tragen, anderen eine bestimmte Sichtweise aufzudrängen oder sogar das Zusammenleben von Menschen bestimmen wollen.

Ideologiekritik:

Eine besondere Rolle spielte die Ideologiekritik in der Aufklärung. Zentrales Ziel der Aufklärung war die Befreiung des Bewusstseins der Menschen von Aberglauben, Irrtümern und Vorurteilen, die den mittelalterlichen Machthaber zur Legitimation ihrer Herrschaft dienten. Die Aufklärung verlangte die politische Durchsetzung von Vernunft, Wissenschaft, Demokratie und Menschenrechten.


Es ist ein Menschenrecht, dass Menschen anerkannt werden als das, was sie sind. Transsexuelle Frauen sind Frauen.

In seinem Werk "Die Offene Gesellschaft und ihre Feinde" kritisiert Karl R. Popper den totalitären Charakter bestimmter Ideologien, insbesondere des Nationalsozialismus und des Sozialismus.

Karl R. Popper:

Sir Karl Raimund Popper (* 28. Juli 1902 in Wien; † 17. September 1994 in London) war ein österreichisch-britischer Philosoph, der mit seinen Arbeiten zu Erkenntnis- und Wissenschaftstheorie, zur Sozial- und Geschichtsphilosophie sowie zur politischen Philosophie den kritischen Rationalismus begründete.

In "Vermutungen und Widerlegungen" (englisch "Conjectures and Refutations") wandte er die Methode, wie im Titel angedeutet, auch praktisch an. Hier beschrieb er auch, wie er seine Demarkationsüberlegungen seit den 1920er Jahren entwickelt hatte, als er zunächst "Pseudowissenschaft" von "Wissenschaft" unterscheiden wollte. Als Beispiele für Pseudowissenschaften nannte er u.a. die Psychoanalyse und den Marxismus, als Beispiel für Wissenschaft Einsteins Relativitätstheorie.


Psychoanalytiker, welche behaupten, transsexuelle Frauen seien "Männer mit Identitätsstörung":

Sophinette Becker, Frankfurt (Leiterin der Sexualmedizinischen Ambulanz der Uniklinik Frankfurt am Main)
Friedemann Pfäfflin, Ulm
Hertha Richter-Appelt, Hamburg (Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung)


Rassismus:

Comic_Gibtsnicht.jpgRassismus in der einfachsten, biologistischen Bedeutung deutet "Rasse" als grundsätzlichen bestimmenden Faktor menschlicher Fähigkeiten und Eigenschaften.

Rassismus zielt dabei nicht auf subjektiv wahrgenommene Eigenschaften einer Gruppe, sondern stellt deren Gleichrangigkeit und im Extremfall die Existenz der anderen in Frage.


Deutsche Sexologen sagen: Transsexuelle Frauen seien keine biologischen Frauen.

"Sie sehen doch das Kind hat einen Penis, also ist es kein Mädchen"
(Bernd Meyenburg, Universität Frankfurt, 2008)

Die Konvention der Vereinten Nationen unterscheidet nicht zwischen rassischer und ethnischer Diskriminierung, ein erweiterter Rassismusbegriff kann auch eine Vielzahl anderer Kategorien mit einbeziehen. Menschen mit rassistischen Vorurteilen diskriminieren andere aufgrund solcher Zugehörigkeit, institutioneller Rassismus verweigert bestimmten Gruppen Vorteile und Leistungen oder privilegiert andere.

Transsexuelle Frauen werden in Deutschland erst dann als Frauen anerkannt, wenn sie sich einer Kastration unterzogen haben und sich zu geisteskranken Männern erklärt haben (Geschlechtsidentitätsstörung).

Rassismus, im strengen Sinne des Wortes, erklärt soziale Phänomene anhand pseudowissenschaftlicher Analogieschlüsse aus der Biologie.

"Unter Transsexualität versteht man ein Phänomen, dass Menschen einen biologisch völlig unauffälligen Körper haben, aber von sich aus das Gefühl haben im falschen Körper zu leben. Und ein biologischer Mann sagt, ich bin eine Frau und eine biologische Frau sagt, ich bin eigentlich ein Mann."
(Hertha Richter-Appelt, Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung, Juli 2008 im Deutschlandfunk )

Eine vermeintlich natur- oder gottgegebene, hierarchisch-autoritäre Herrschaftsordnung und die daraus gefolgerten Handlungszwänge dienen der Rechtfertigung von Diskriminierung, Ausgrenzung, Unterdrückung, Verfolgung oder Vernichtung von Individuen und Gruppen - sowohl auf individueller als auch auf institutioneller Ebene.

Für Christoph Butterwegge ist Rassismus ein "Denken, das nach körperlichen bzw. nach kulturellen Merkmalen gebildeten Großgruppen unterschiedliche Fähigkeiten, Fertigkeiten, und/oder Charaktereigenschaften zuschreibt, wodurch selbst dann, wenn keine gesellschaftliche Rangordnung (Hierarchie) zwischen ihnen entsteht, die Ungleichverteilung sozialer Ressourcen und politischer Rechte erklärt, also die Existenz von Privilegien bzw. der Anspruch darauf legitimiert, die Gültigkeit universeller Menschenrechte hingegen negiert wird."

Rassismus war ein Teil der Ideologie des Nationalsozialismus. Nach der sogenannte "Rassenkunde" ging die NS-Forschung davon aus, dass es höherwertige und minderwertige Menschenrassen gebe. Die Mitglieder jeder Rasse hätten die Aufgabe, diese Rasse "rein zu halten", weshalb sexueller Kontakt zwischen Angehörigen der "hohen" und der "minderwertigen" Rasse verhindert werden sollte.


Das deutsche Transsexuellengesetz, welches von CDU und SPD im Juni 2009 leicht modiifiziert wurde, beinhaltet immer noch die Forderungen, dass sich eine transsexuelle Frau kastrieren lassen muss, um als Frau anerkannt zu werden. In einem Text des Innenministeriums CDU (Entwurf des Gesetzes zur Reform des Transsexuellenrechts...Transsexuellenrechtsreformgesetz - TSRRG des BMI) heisst es:

"Gleichwohl kann auf die grundsätzliche Bedingung dauernder Fortpflanzungsunfähigkeit nicht verzichtet werden." ... "hierbei ist insbesondere auszuschließen, dass rechtlich dem männlichen Geschlecht zugeordnete Personen Kinder gebären und rechtlich dem weiblichen Geschlecht zugeordnete Personen Kinder zeugen."

Die Opfer des NS-Rassismus wurden in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, zwangssterilisiert, deportiert und ermordet.

Sterilisationsgesetze:

Sterilisationsgesetze waren und sind staatliche Regelungen zur Sterilisation, also Unfruchtbarmachung, bestimmter Personen oder Personenkreise zur Verhinderung der Fortpflanzung.


§ 8 TSG Voraussetzungen

(1) Auf Antrag einer Person, die sich auf Grund ihrer transsexuellen Prägung nicht mehr dem in ihrem Geburtseintrag angegebenen, sondern dem anderen Geschlecht als zugehörig empfindet und die seit mindestens drei Jahren unter dem Zwang steht, ihren Vorstellungen entsprechend zu leben, ist vom Gericht festzustellen, daß sie als dem anderen Geschlecht zugehörig anzusehen ist, wenn sie

3. dauernd fortpflanzungsunfähig ist

Besondere Bedeutung haben dabei Gesetze im Rahmen der Eugenik, die seit Beginn des 20. Jahrhunderts eingeführt und umgesetzt wurden. Diese Gesetze hatten die Verhinderung sogenannten erblich "minderwertigen" Nachwuchses zum Ziel und konzentrierten sich auf die Unfruchtbarmachung der wissenschaftlich oder pseudo-wissenschaftlich ausfindig gemachten Träger solcher Erbkrankheiten.

Zwangssterilisation und Menschenwürde:

Artikel 3 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sichert jedem Menschen "das Recht auf Leben, auf Sicherheit der Person und auf Freiheit" zu. Artikel 5 verbietet jede Art der "Folter, grausame und erniedrigende Behandlung". Eine zwangsweise Sterilisation wäre somit eine Verletzung der Menschenrechte.


Transsexuelle Frauen sind Frauen.

Imre Kertész:

Ich möchte einer Frage auf den Grund gehen, die für für viele Menschen wahrscheinlich gar keine Frage ist. Es handelt sich um die Freiheit der Selbstbestimmung, ganz einfach darum, dass jeder in der Gesellschaft, der er angehört, der sein kann, der er ist. Dass er, egal als wer er geboren ist, zu was er sich erklärt, für was er sich selbst hält, dafür nicht mit Verachtung, mit offener oder sogar durch geheimen behördlichen Konsens gebilligter Diskriminierung bestraft werden darf.

Zitat aus: F.A.Z. vom 14.03. 2002, Feuilleton (Feuilleton), Seite 46


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