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10.02.2010
Ich möchte heute etwas schreiben, das damit zu tun hat, von welchen Menschen ich bereits in welche Schublade gesteckt wurde. So gibt es die einen, die meinen man könne "echte Transsexualität" von einer falschen unterscheiden, die sich dann mit Begriffen wie dem sogenannten Harry Benjamin Syndrom schmücken und die anderen, die meinen jeder könne sich sein Geschlecht selbst aussuchen, indem mensch seine geschlechtliche Rolle ändert.

Soll ich was sagen? Beide dieser Gruppen haben in meinen Augen ein paradoxes Weltbild in ihren Köpfen und ich habe keine Lust dazu, wenn Vertreter dieser Gruppen mich in die jeweils andere Schublade stecken wollen. Liebe HBSler, ich gehöre nicht der Gruppe der "Transgender" an, die Geschlecht auf die Geschlechtsrolle reduzieren wollen... Liebe Transgender, ich gehöre nicht zu der Gruppe der pseudo-Realos an, die meinen, jede transsexueller Mensch hätte den unbedingten Wunsch nach einer genitalen Operation und man könne an diesem Wunsch ablesen, wie "echt" denn nun ein transsexueller Mensch sei.

Dieser Blog hier macht von Anfang an deutlich, dass es, um die Menschenrechtssituation von transMenschen zu verbessern, in meinen Augen nur um eines gehen kann:

Einen Menschen in seinem Selbst anzuerkennen.

Dass ich hier das Selbst (die Selbstbestimmung) eines Menschen mit dem menschlichen Gehirn in Verbindung bringe, da für mich die Psyche eines Menschen nicht im luftleeren Raum stattfindet, sondern auch neurologische Entsprechungen haben muss, macht mich noch lange nicht zu einer Anhängerin derer, die meinen, man müsse die Geschlechtsbestimmung z.B. einfach mittels irgendwelcher Gehirntests stattfinden lassen. Ich spreche mich sogar strikt dagegen aus, da ich der Ansicht bin, dass keine Messmethode dieser Welt jemals das Selbst eines Menschen messen können wird.

Dass ich dafür plädiere, einem Menschen die freie Selbstbestimmung über seinen Geschlechtseintrag zu ermöglichen und mich dafür einsetze, dass Zwangssterilisationen für die Änderung von Geschlechtseinträgen auf Papieren endlich beendet werden müssen, macht mich noch lange nicht zu einer Anhängerin derer, die meinen man könne durch das wechseln geschlechtssterotyp besetzter sozialer Geschlechtsmerkmale wie Rolle, Kleidung, usw. sein Geschlecht wechseln. Geschlecht ist mehr als eine Verkleidung.

Geschlecht ist mehrdimensional.

Ja, es gibt trans-Frauen, die keine genitale Operation wünschen. Da die Genitalien in meinen Augen auch nicht geschlechtsbestimmend sind, sind es auch ohne Operation Frauen.
Ja, es gibt trans-Frauen, für die eine genitale Operation lebensnotwendig ist. Dass die Genitalien in meinen Augen nicht geschlechtsbestimmend sind, zeigt ja gerade die Notwendigkeit für solche Operationen: Was würde es für einen Sinn machen, wenn ein Mann sich eine Vagina wünschen würde?
(Liebe transMänner, ich brauche euch hier nicht extra nennen, da ihr hier ja - so scheint mir - weniger Probleme damit habt, euch unabhängig von eurem Genital zu definieren)

Wann hört diese Phallus-Anbeterei eigentlich endlich auf?

Ihr HBSler macht euch in meinen Augen unglaubwürdig, wenn ihr zwar einerseits auch der Ansicht seid, das Gehirn wäre geschlechtsbestimmend, aber trotzdem durch die Lande zieht um zu behaupten, man könne "echte" Transsexuelle von "unechten" am Wunsch nach genitaler Operation unterscheiden. Ein Zitat von einer eurer Seiten, deren Link ich hier nicht posten will (Vorsicht beim Weiterlesen vor dem Schmutz der jetzt kommen wird):

"Mit Sicherheit gibt es aber natürlich auch viele Menschen, deren Transsexualität offenbar doch als Geschlechtsidentitätsstörung gewertet werden sollte, Menschen, die von einer reinen psycho-sozialen Motivation getrieben werden, oder deren Transsexualität durch verschiedene Traumata, zum Beispiel in früher Kindheit, entstanden ist, manchmal sogar aus einer instinktiven Schutzreaktion heraus... Zahlreiche Schicksale belegen, dass es für die Entstehung dieser Transsexualität die verschiedensten Gründe geben kann. In diesem Zusammenhang wird auch immer öfters von einer psycho-sozialen Transsexualität gesprochen. Vielfach geht es nur um die soziale Anerkennung, im gewünschten Geschlecht leben zu dürfen und nicht so sehr um körperliche Angleichung."

Es ist wirklich widerwärtig, wenn Menschen das Geschlecht eines Menschen von aussen fremdbestimmen wollen, so wie auch ihr das macht. Ich glaube das liegt daran, dass ihr ein Problem damit habt zu verstehen, was das bedeutet, wenn das Gehirn geschlechtsbestimmend ist - dann bestimmt nämlich der Mensch, der dieses Gehirn besitzt selbst über sein Geschlecht und nicht etwa irgendwelche dahergelaufenen HBSler, die hier meinen Theorien darüber aufstellen zu müssen, wer nun "echter" transsexuell ist, als ein anderer.

Ihr Transgender, die ihr die Heteronormativität als bekämpfenswertes Ziel auf eure Fahnen getackert habt, macht euch aber ebenso unglaubwürdig, wenn ihr Reden darüber haltet, dass Geschlecht eigentlich nur sozial konstruiert sei, ihr aber trotzdem dann Sachen wie diese schreibt (auch hier lasse ich den Link weg, ich muss ja nicht für alles Werbung machen):

"Ganz einfach am Beispiel erklärt: Ein Mensch, der bei seiner Geburt männliche Geschlechtsmerkmale besitzt, der soll sich auch dementsprechend maskulin benehmen, sich sexuell und emotionell nur von Frauen angezogen fühlen, sich als Mann empfinden und im späteren Leben einmal die Vaterrolle übernehmen. Hingegen wird einem Menschen, der bei der Geburt weibliche Geschlechtsmerkmale aufweist, aufgedrängelt, feminin zu sein, sich als Frau zu fühlen, sexuelles und emotionelles Begehren nur für Männer zu empfinden und später einmal die Mutterrolle zu übernehmen."

Wer meint solche Sätze schreiben zu können, ohne das Gefühl zu haben in eine Logikfalle getappt zu sein, nein, auch den kann und will ich nicht unterstützen. Nur um es kurz zu verdeutlichen: Wenn ein Mensch von der Vielfalt der Geschlechter redet, aber immer noch ohne rot zu werden das angeblich "biologische Geschlecht" einerseits auf wenige Merkmale reduzieren kann um dann andererseits eine Einteilung in Mann+Frau zu vollziehen, dann könnte ich auch bei so einer Paradoxie das Kotzen bekommen. Daher kommt dann nämlich die Behauptung transsexuelle Frauen wären "Männer die sich wie Frauen fühlen". Aber anerkennen, dass transFrauen tatsächlich reale und in der Natur vorkommende Frauen sind könnt ihr nicht?

Seit dreieinhalb Jahren nun setze ich mich auf dieser Seite nun dafür ein, es endlich einmal ernst zu nehmen, wenn ein Mensch sich über sein Geschlecht äussert (z.B. wenn ein transsexuelles Mädchen sagt "ich bin ein Mädchen").

Es gibt Gruppen, die das bis heute nicht schaffen... oder besser: es gibt Menschen, die das bis heute nicht können - egal welcher Gruppierung sie behaupten zuzugehören (die Enttäuschung über dieses Phänomen, brachte mich 2006 überhaupt erst dazu diese Seite hier aufzubauen). Für mich ist das ein Zeichen dafür, dass transMenschen sich immer noch nicht selbst anerkennen und ihr eigenes Selbst nicht würdigen.

Ich hoffe wenigstens, dass du, der das liest, dich selbst würdigst. Mit Menschenwürde fangen nämlich  Menschenrechte an. Und dass diese immer noch mit den Füssen getreten werden, liegt auch an solchen Phänomenen, die ich heute niedergeschrieben habe.

Da Werbung für eine gute Sache niemals schlecht sein kann, hier noch ein Link: http://atme-ev.de

EINE ROTE KARTE GIBTS VON MIR FÜR TRANSGENDER UND HBSLER DIE DAS SELBST EINES MENSCHEN NICHT ALS GESCHLECHTSBESTIMMEND ANERKENNEN WOLLEN.
 
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