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11.02.2010
Nun ist er Raus, der erste Entwurf zum DSM 5 und wie sich die "Church of Sexology" (ich möchte mich hier bei den intersexuellen Menschen entschuldigen, die diesen Begriff verwenden) in Zukunft die Einsortierung von Menschen mit geschlechtlichen Abweichungen vorstellen. Kurz: In Zukunft sind sie alle "geisteskrank", wenn auch das dann nicht mehr unbedingt so heissen soll. Da gibt es dann z.B. die schrille Wortneuschöpfung "gender incongruence", was soviel bedeuten soll wie, dass Menschen, die von ihrer zugewiesenen Geschlechtsrolle abweichen, zu gender-inkongruent erklärt werden können. Verpackt ist dieser Schelmenstreich natürlich in buntem Bonbonpapier... lieb und nett kommt es daher... dass sich beim Öffnen der bunten Verpackung dahinter ein faschistoides Gedankengebäude verbirgt, das mag wohl heute noch keiner so recht wahrnehmen. Auch ich selbst bin mir über die Auswirkungen der Ideen der DSM-Gruppe noch nicht ganz im Klaren, doch wenn ich nach meinem Gefühl gehe, kann ich nur davor warnen, sich von den Vorschlägen blenden zu lassen.

Ich hing nämlich gerade über der WC-Schüssel und habe mich übergeben. Ich heule wie ein Wasserfall, da ich es als ziemlich heftig empfinde, wie Menschen so böse sein können, ohne das sie ihren Schatten überhaupt bemerken wollen. Dieser dunkle Schatten hat mir bereits in Vergangenheit ziemliche Angst gemacht (von Vertreter der Church of Sexology bedroht zu werden, ist nicht nett), die Website mut23 war ein therapeutisches Mittel für mich, trotzdem mutig zu bleiben und an das Gute im Menschen zu glauben, auch wenn es auf Grund der Erfahrungen, die ich selbst machen durfte, mir nicht immer leicht vorkam.

Nun rufe ich alle Menschen, die in der Lage sind sich tiefer und ernsthafter mit einem Thema auseinanderzusetzen, die kritischen Geistes sind, die ihre Schattenseiten gut kennen... Menschen mit Herz und Verstand dazu auf, aufzustehen und euren Schwestern, Brüdern und Mitmenschen zu helfen, die Gräueltaten der Sexologie aufzuklären. Auch ihr, die ihr nicht so stark von geschlechtlichen Abweichungen betroffen seid wie trans- inter- oder homosexuelle Menschen lebt in einer Welt, in der ihr nicht die Augen verschliessen könnt, vor den Menschenrechtsverbrechen, die tagtäglich stattfinden.

Bitte macht eure Augen auf, und helft uns.

Hier der Entwurf: APA Feb2010 - Gender Identity Disorder in Adolescents or Adults

Nachtrag:

Schon spannend, wie auch die Deutsche Gesellschaft für Sexualforschung und Deutsche Sexlogen in die Angelegenheit (wieder mal in Person von Hertha Richter Appelt) verstrickt sind. Ein Webfundstück:

"WPATH’s Consensus Statement on Gender Dysphoria and the DSM-V, Saturday, June 20, 2009
9:00 – 9:15 Gender Dysphoria and the DSM V: Report from the APA Workgroup on Gender Identity Disorders
Peggy T. Cohen-Kettenis, PhD; Vrije Universiteit Medical Center, Department of Medical, Psychology"

auf dieser Liste steht unter DSD (Disorders of Sexual Development - die pathologisierende Wortneuschöpfung für intersexuelle Menschen): "9:55 Disorders of Sexual Development, Hertha Richter-Appelt, PhD"

Peggy T. Cohen-Kettenis ist übrigens eine dicke Freundin von Friedemann Pfäfflin aus Ulm, der bei der DSM-V-Geschichte natürlich auch wieder mitmischt. Dass Pfäfflin in seine Büchern transsexuelle Frauen als "Männer" bezeichnet, nur am Rande. Einer dieser Frauen bin ich.

"Alles was du in dieses Buch hineinpackst, jede kleinste Änderung die du machst hat riesige Auswirkungen nicht nur auf die Psychatire sondern auch auf die Pharmaindustrie, Forschung, für das Rechtssystem, ob jemand als normal angesehen wird oder nicht, oder ob du als behindert klassifiziert wirst [...] und es hat eine grosse Auswirkung auf Stigmatisierung, denn je mehr Störungen du hinein packst, desto mehr werden Menschen Etiketten aufgeklebt, und desto höher ist die Gefahr eine falsche Behandlung zu erhalten."
(Zitat von Dr. Michael First, Professor für Psychiatire an der Columbia University)

 
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