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Zeit selbstbewusst zu sein

Manchmal genügt es, wenn man Texte einfach nur so lässt, wie sie sind. Folgender ist bereits im Jahr 2002 veröffentlicht worden. Er stammt von Miranda Stevens-Miller.

Miranda Writes...
by Miranda Stevens-Miller

Time for GID Reform


When was the last time you thought about GID reform? Chances are the answer to that question is a resounding "Huh?" You probably never thought about it, did you? You probably don't even know what I'm talking about, or what GID stands for. And why does it need to be reformed anyway?

GID stands for Gender Identity Disorder. It is the psychiatrists' designation for those of us who are transgender. Gender Identity Disorder is diagnosis number 302.85.

Truth is, I haven't thought about it for quite a while myself. Until a few weeks ago when Barbara Gittings was in town and I heard her speak at the GLSEN meeting at DePaul. Then is dawned on me… the transgender rights movement will never get anywhere without GID reform. In fact, it is intimately linked to our community's success or failure.

Barbara Gittings has been an activist for gay rights for over fifty years… from way before Stonewall. She was an activist in the dark ages of gay rights, when it took a really remarkable person just to be out. The McCarthy era was in full bloom, and if you were gay or lesbian, you were called a pervert and lumped together with the "Commie pinkos."

Of course there was a gay and lesbian social scene. But much of it was behind closed doors. People would meet in church basements or other secret places. They would use just their first name, or an alias. There was no such thing as Gay Pride.Then something happened in 1973… a half dozen years after Stonewall. This was something that ultimately had more impact on the gay community than Stonewall ever did.

In 1973, homosexuality was removed from the DSM, the diagnostic manual of the American Psychiatric Association, also known as the APA. Being gay or lesbian was no longer classified as a sexual disorder. Suddenly millions of gay men and lesbians were "cured." Their disorder was expunged. They were no longer perverts. They were no longer mentally ill.

Barbara Giddings was one of the activists that made that happen, along with the newly formed NGLTF (then called just NGTF). It was like the sunlight bursting through after a long, dreary, cold winter night. It was the beginning of Gay Pride!

That's when it dawned on me. The transgender community is where the gay and lesbian community was before homosexuality was stricken from the DSM. Just look at our community… Meeting in remote hotels and halls. Introducing ourselves by first name only. Sneaking out of our homes so the neighbors don't see us. Changing clothes in sleazy hotel rooms that you rent by the hour. Fearing being stopped by police lest your name gets printed in the paper, and you are ruined for life. Oh, the shame. Oh, the humiliation. Oh my gawd! What if the boss finds out?

GID is in a section of the DSM called "sexual and gender identity disorders." It is right next to "paraphilia not otherwise specified," a category that includes, among others, zoophilia and necrophilia. You can't build a successful civil rights movement when the APA puts you in their book next to animal lovers. And I don't mean pet owners. How can there be pride when you are lumped together with every perversion known to mankind. It's just like the 1950's. You're just another Commie pinko pervert.

You would think that there would be a groundswell in the transgender community to get GID removed from the DSM. But as unthinkable as it is, the community is divided on this issue. Some feel that as long as we are listed as a disorder, we have a chance that our insurance will pay for gender reassignment surgery. Fat chance! Very few are successful at that.

So I don't get it. We should be doing what Barbara Gittings was doing in the early '70s. We should be there at every APA meeting and convention, showing that we are just regular folks, with lives and loves and careers, just like them. We should be demanding that GID be removed from the DSM.

We should be beating the bushes to try to find the transgender psychiatrist (we know you're out there) brave enough to stand up before the assembled wise men and sages of the APA, to say to them, "I AM NOT AN ANIMAL… I AM A HUMAN BEING!" We need you to tell them to take us out of their goddam book.

Until that day, it is going to be a real struggle to achieve the pride, and the courage, to demand that our human rights be honored under the law.


Published in Windy City Times, February 2002



Miranda Writes...
von Miranda Stevens-Miller

Zeit für eine GIS-Reform (GIS="Geschlechts-Identitäts-Störung")

Wann hast Du das letzte mal über eine GIS-Reform nachgedacht? Möglich, dass die Antwort auf die Frage ein heftiges "Huh?" ist. Du hast vielleicht noch nie darüber nachgedacht, oder? Vielleicht weisst Du gar nicht worüber ich spreche, oder was GIS bedeutet. Und warum es überhaupt notwendig ist, es zu reformieren?

GIS steht für Geschlechts-Identitäts-Störung. Es ist die psychiatrische Bezeichnung für die Menschen unter uns, die transgender sind. Geschlechts-Identitäts-Störung trägt die Diagnose-Nummer 302.85.

Um ehrlich zu sein habe ich selbst lange Zeit nicht darüber nachgedacht. Bis vor ein paar Wochen, als Barbara Gittings in der Stadt war und ich ihre Rede beim GLSEN-Treffen im DePaul gehört habe. Dann dämmerte es mir - die Transgenderrechtsbewegung wird niemals irgendetwas ohne eine GIS-Reform erreichen können. Tatsächlich ist dies direkt mit dem Erfolg unserer gemeinsamen Bestrebungen verbunden und entscheidet über Erfolg oder Niederlage.

Barbara Gittings begann schon vor über 50 Jahren als Aktivistin im Zusammenhang mit den Rechten homosexueller Menschen, also noch vor Stonewall (Anm.: der Club, aus dem Ende der 60er eine wichtige Bewegung für die Rechte homosexueller Menschen entstand). Sie war bereits davor aktiv, also noch in den düsteren Jahren der Homorechte, als alle ungewöhnlichen Menschen noch bekämpft wurden. Die McCarthy-Ära war in voller Blüte, und falls Du schwul oder lesbisch warst, wurdest Du als pervers bezeichnet und in einen Sack geworfen mit den "Commie Pinkos" (Anm.: Wer weiss dafür eine Übersetzung?).

Sicher, es gab eine gesellschaftliche Homo- und Lesbenszene. Aber vieles davon fand hinter verschlossenen Türen statt. Menschen konnten sich in Kirchenkellern treffen oder an anderen geheimen Plätzen. Sie verwendeten nur ihre Vornamen oder Pseudonyme. Da gab es nichts, was man "Schwules Selbstbewusstsein" nennen konnte. Dann geschah etwas im Jahr 1973 - ein halbes Dutzend Jahre nach den Vorfällen in Stonewall. Dies hatte wirklich mehr positiven Einfluss auf die Schwulenbewegung als es Stonewall jemals vorher getan hatte.

Im Jahr 1973 wurde Homosexualität aus dem DSM entfernt, dem diagnostischen Leitfaden der American Psychiatric Association, auch als APA bekannt. Schwulsein wurde nicht länger als sexuelle Störung bezeichnet. Plötzlich waren Millionen schwuler Männer und Lesben "geheilt". Ihre Störung wurde ausgelöscht. Sie waren keine Perversen mehr. Sie waren nicht weiter psychisch krank.

Barbara Giddings war eine der Aktivistinnen, die das ermöglichte mittels des neu gegründeten NGLTF (danach nur noch NGTF genannt. Anm.: National Gay Task Force). Es war wie, als ob das Sonnenlicht durchbrach, nach einer langen, dunklen, kalten Winternacht. Es war der Beginn des "Schwulen Selbstbewusstseins"!

Damit dämmerte es mir. Die Transgender-Community ist genau da, wo die Schwulen- und Lesbenbewegeung sich befunden hat, bevor Homosexualität aus dem DSM gestrichen wurde. Schaut euch unsere Bewegung an: Wir treffen uns in gemieteten Hotels und Hallen. Wir stellen uns nur mit unseren Vornamen vor. Schleichen uns aus dem Haus, so dass der Nachbar uns nicht sehen kann. Wechseln unsere Kleidung in schummligen Hotelzimmern, die für eine Stunde gemietet wurden. Wir haben Angst, von der Polizei gestoppt zu werden, die ja dafür sorgen könnte, dass unser Name in der Zeitung auftaucht und wir für den Rest unseres Lebens ruiniert wären. Oh, was eine Schande. Was eine Erniedrigung. Was, wenn der Chef das wüsste?

GIS befindet sich in einem Abschnitt des DSM, der sich "sexuelle Störungen und Geschlechtsidentitätsstörungen" nennt. Direkt neben "Perversion, nicht näher bezeichnet", eine Kategorie, die unter anderem Sodomie (Sex mit Tieren) und Necrophilie (Geschlechtsverkehr mit Toten) enthält. Man kann keine erfolgreiche Bürgerrechtsbewegung aufbauen, wenn die APA einen in ihrem Buch direkt neben "Tierliebhaber" steckt. Und ich meine keine Tierbesitzer. Wie kann es soetwas wie "Stolz" geben, wenn man ein einen Topf geworfen wird mit jeder menschen-erdenklichen Perversion? Es ist wie in den 50ern. Du bist nur einer der vielen "Commie Pinko"-Perversen.

Du könntest denken, dass es eine grosse Sache wäre, die GIS aus dem DSM entfernt zu bekommen. Aber so unglaublich es scheint, die Bewegung ist hier geteilter Ansicht. Manche meinen, dass, solange wir als Störung aufgeführt werden, auch eine Chance darauf haben, dass unsere Krankenversicherung für unsere geschlechtsangleichenden OPs zahlt. Was eine Chance! Nur wenige von uns sind erfolgreich damit.

Wir sollten das tun, was Barbara Gittings in den frühen 70ern getan hat. Wir sollten auf jedem APA-Treffen anwesend sein und auf jeder Versammlung, um zu zeigen, dass wir ganz normale Menschen sind, mit Lebensgeschichten, Liebesbeziehungen und beruflichen Werdegängen, genau wie sie. Wir sollten darauf bestehen, dass GIS aus dem DSM gestrichen wird.

Wir sollten die Buschtrommel rühren um zu versuchen den selbst er Transgender-Community angehörigen Psychiater zu finden (wir wissen dass Du da draussen bist), der mutig genug ist, sich vor die ach so weisen Männer der APA zu stellen und zu ihnen zu sagen "ICH BIN KEIN TIER! ICH BIN EIN MENSCHLICHES WESEN!". Wir brauchen Dich um Ihnen zu sagen, dass sie uns aus ihrem verdammten Buch streichen sollen.

Bis zu diesem Tage, wird es ein harter Kampf werden, das Selbstbewusstsein zu bekommen und viel Mut erfordern, dass unsere Menschenrechte vor Gesetz anerkannt werden.


Veröffentlicht von Windy City Times, Februar 2002

http://www.genderadvocates.org/Miranda%20Writes/M0202GIDReform.html

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