Home
Blog
Inhalt
Aktuelles
Suche
Ticker
Buntes
Gesellschaft
Politik
Wissenschaft
Recht
F64.0
Existenzforderung
Archiv
Aktionsmaterial
Download Texte
Freunde
Externe News
Gesetzgebung
Galerie
Filme
Reform-Stimmen
Impressum
Your IP address:
3.145.47.253
  Home arrow Inhalt arrow Gesellschaft arrow Text zum Sticker "Stopp F64.0"
Text zum Sticker "Stopp F64.0"

Folgenden Text habe ich auf Anfrage zur Sticker-Aktion von "Stopp F64.0" verfasst, ich hoffe er ist einigermassen verständlich:

Es fällt mir nicht leicht diesen Text zu schreiben, da ich mir vorstellen kann, dass das, was ich im folgenden aufführen werde, aus dem Rahmen der bisherigen gesellschaftlichen Geschlechtervorstellung fällt Trotzdem ist es nötig sich weiterzuentwickeln, wenn bisherige Konzepte dazu führen, dass Menschen nicht nur ausgegrenzt, sondern auch psychisch unnötigem Druck ausgesetzt werden. Im Falle der Transsexualität geht dies heute noch so weit, dass viele Betroffene den Suizid als bessere Lösung ansehen, als für immer verkannt zu bleiben.

Die wichtigste Ursachen für das Leid, dem transsexuelle Menschen ausgesetzt sind, ist, dass auch im Jahr 2006 noch das Körpergeschlecht als das Mass aller Dinge für die Geschlechtsbestimmung vermutet wird, obwohl bereits zahlreiche wissenschaftliche Erkenntnisse seit über 10 Jahren vorliegen, welche darauf hinweisen, dass dem nicht so ist. Das Gehirn entwickelt sich schon im Embryo geschlechtlich. Wenn man weiss, dass der Sitz des menschlichen Bewusstseins das Gehirn ist, dann wird schnell klar: Das Gehirn bestimmt das Geschlecht eines Menschen - Transsexualität ist eine Abweichung des Körpers vom Geburtsgeschlecht.

Trotzdem, und das ist das fatale, werden transsexuelle Menschen in der westlichen Welt immer noch als psychisch krank angesehen, der Satz "Ich bin im falschen Körper geboren" wird zur Lüge erklärt. Die Frage ist: was ist der Grund dafür, dass dem immer noch so ist?

Es ist eine Buchstaben-Zahl-Kombination, die sich F64.0 nennt. F64.0 ist eine Einordnung in den Katalog der zu behandelnden Krankheiten, welche die WHO auf Grund von einer Reihe Psychologen getroffen hat, die sich als "Experten" auf dem Gebiet der Geschlechterforschung wähnen. F steht dabei für psychische Krankheiten, 64.0 für Transsexualität. Genauer definiert wird Transsexualität von eben diesen Psychologen als "Geschlechtsidentitätsstörung", beschrieben als "Glaube, im falschen Körper geboren worden zu sein". Ein Glaube oder ein Gefühl soll es sein, ausgelöst von Ursachen, welche die sogenannten Experten immer noch nicht gefunden haben.

Was die Herren allerdings beobachten konnten: Diese ominöse psychische Störung lässt sich auf herkömmliche Weise nicht heilen, man kann sie nicht therapieren. Das einzige, was sich in der Praxis als richtig herausgestellt hat, ist das, was man früher einmal "Geschlechtsumwandlung" genannt hat. Für diesen Prozess ist ein langer und schwieriger Weg notwendig, der sich anhand des F64.0 orientiert. Demnach wird davon ausgegangen, man müsse den transsexuellen Patienten eine Zeit lang beobachten um schliesslich nach mehreren Monaten zu sagen: Der Mensch lässt sich nicht von seinem Wunsch abbringen, eine geschlechtsumwandelnde Prozedur zu durchlaufen. Nach einem Differential-Gutachten wäre der Weg frei.

Und jetzt kommt das eigentliche Dilemma: F64.0 funktioniert nicht - F64.0 ist ein Paradoxon.

Wenn ein Mensch "glaubt" im falschen Körper geboren worden zu sein, dann wäre das nach Vorstellung der Experten beispielsweise folgendermassen: Ein Mann glaubt eine Frau zu sein. Und jetzt kommt das Paradoxon: Wenn ein Mann glaubt eine Frau zu sein, dann kann dieser mann niemals auf eine Behandlung einwilligen, die ihn während des kompletten Verfahrens zum Mann erklärt. Wenn "er" dies könnte, dann wäre dieser Mann nicht transsexuell, sondern einfach nur ein Mann. Glaubt dieser Mann aber im "falschen Körper geboren worden zu sein", dann glaubt "er", dass er eine Frau ist. Und wenn das bei "ihm" so ist, dann kann er aber nach F64.0 nicht behandelt werden, da eine Behandlung die auf beiden Seiten des Arzt-Patienten-Verhältnisses nicht auf der gleichen Grundlage basiert automatisch zum Scheitern verurteilt ist.

Die bisherige Beschreibung des F64.0 vollzog die Logik, die sich hinter F64.0 verbirgt (oder besser: es war mein Versuch diese Pseudologik nachzuvollziehen)- eine Logik, die das Geschlecht des Menschen von seinem Körper abhängig macht und meint das Vorhandensein eines Penis oder einer Vagina würde geschlechtsbestimmend sein. Und dies ist falsch. Diese antiquierte Vermutung wurde von den verschiedensten Wissenschaften (wie Humangenetik und Neurobiologie) bereits widerlegt - denn, das Gehirn entwickelt sich schon im Embryo geschlechtlich und jedes Neugeborene hat somit etwas wie ein "geschlechtliches Selbstbewusstsein". Wer daran glauben mag, dass Menschen nicht als roboterartige Körperhüllen auf die Welt kommen und wer das Individuum, das sich in einem jeden neugeborenen Kind zeigt, erkennen kann, wer weiss, dass jedes Baby anders lacht, der wird keinen Zweifel daran haben, dass dies so ist. Dieses geschlechtliche Selbstwissen ist also der wichtigste Faktor der Geschlechtsbestimmung. Ein weibliches Gehirn wird sich weiblich entwickeln und auch durch jeglichen Versuch des "Umpolens" nicht zu einem Männerhirn - ein männliches Hirn bleibt männlich.

So kann es also vorkommen, dass ein Mensch mit einem weiblichen Hirn trotzdem mit einem Penis auf die Welt kommt. Was mag daran so tragisch sein, mag man meinen? Ja, wäre es doch tatsächlich weniger tragisch, wenn dieses weibliche Hirn sich Frau nennen dürfte, denn es funktioniert wie ein jedes Gehirn einer gesunden Frau. Doch, da es gegen die gesellschaftliche Form der Geschlechtsbestimmung verstösst, dass eine Frau sich Frau nennen darf, wenn sie einen Penis hat - eine Sichtweise, die noch unter starkem Einfluss der nationalsozialistischen Rassen- und Geschlechtsideologie steht - darum wird dieser Frau nun verwehrt Frau zu sein. Sie wird männlich erzogen, obwohl sie weiblich denkt und fühlt, man sagt ihr "du musst gross und stark werden wie die anderen Jungs" und man wird ihr jegliche Weiblichkeit als falsche Verhaltensweise auslegen. Sie wird sich schliesslich dem Druck hingeben und selbst versuchen, so zu werden "wie die anderen Männer", doch das, man wird es sich wohl vorstellen können, wird mit einem weiblichen Gehirn nicht funktionieren. Dann irgendwann wird diese Frau sich dies auch eingestehen müssen, der "Kern des Menschen" ist nicht veränderbar, die Seele lässt sich nicht umpolen, und die transsexuelle Frau wird sich outen. Ein Mensch der Hilfe braucht.

Nun wird sich diese Frau an einen "Experten" wenden, in der Hoffnung darauf, dass dieser ihr endlich helfen wird. Doch was passiert nun? Genau in diesem Moment des Wissens über das eigene Selbst wird diese von einer Geschlechtskörperstörung betroffene Frau zu einer Behandlung gezwungen, die ihr weibliches Selbstwissen für immer und ewig auslöschen will. Sie wird dazu gezwungen sich zum Mann zu erklären, um eine medizinische Behandlung zu erhalten. Sie wird dazu gezwungen ihre alte Existenz, eine in der sie immer Frau gewesen ist, gegen eine Existenz zu tauschen, die aus ihr einen "Mann" macht, der auf Grund einer psychischen Störung "glaubt" im falschen Körper geboren worden zu sein. Sie wird dazu gezwungen offiziell zu lügen und muss Papiere beantragen, die sie als "Frau mit männlicher Vergangenheit" brandmarkt. Sie muss ihre Seele verkaufen.

F64.0 ist darum genauso paradox, wie menschenverachtend.

Die Wissenschaftler, die hinter F64.0 stehen begehen Verbrechen. Die Wissenschaftler, die an F64.0 festhalten und immer noch von "Geschlechtsidentitätsstörung" sprechen, missachten jegliche Logik, die entsteht, wenn man sich einmal überlegt, was die Erkenntnisse aus Humangentik und Neurowissenschaft bedeuten. Wenn ein Gehirn sich geschlechtlich anders entwickelt als der "Körper", dann kann niemals nicht der Körper geschlechtsbestimmend sein, sondern immer das Gehirn. Damit wird eine transsexuelle Frau nicht mittels einer Hormonbehandlung und Genital-OP zur Frau gemacht, nein, sie ist als Frau auf die Welt gekommen.

Darum ist der Kampf um Abschaffung des F64.0 ein Engagement gegen psychische Sklavenhaltung und Kampf um das Recht zu existieren.


Wie aber verändert sich menschliches Bewusstsein? Das wäre zum einen so möglich, dass sich ein betroffener Mensch an die Experten wendet, um sie auf das Malheur aufmerksam zu machen, das sich im Zusammenhang mit der menschenverachtenden Geschlechterlogik und F64.0 ergibt. Doch, und das lässt sich schnell feststellen, gewachsene Machtstrukturen setzen oft über die Jahre Rost an und die beteiligten Menschen sind nur schwer dazu zu bringen, sich einen Fehler einzugestehen. Im Falle der Transsexualität müssten Sie dann ja zugeben, dass viele Suizid-Opfer auf ihr Konto gingen, und das würde wohl dem eigenen Ansehen schaden. Darum ist gerade bei den selbsternannten Sexperten aus dem Bereich der Psychologie die Ignoranz am Grössten. Und wie sieht es mit den Betroffenen aus? Da wird man doch mal fragen dürfen, warum, wenn Transsexualität nicht selten ist, selbst im Jahre 2006 nicht lauter protestiert wird.
Die Antwort ist einfach: Ein Mensch, der medizinische Leistungen erhalten will, der schweigt, und spielt "das Spiel" mit. Dass die grosse sekundäre psychische Belastung, die zu der körperlichen Störung noch hinzukommt, energiezehrend ist, kann man sich vorstellen - wie soll es denn da möglich sein, noch um seine Rechte zu kämpfen? Gesellschaftliches Engagement, so meinen manche, liesse sich doch auch nach dem Prozess der medizinischen Angleichung genauso, und vielleicht noch besser, zeigen. Doch weit gefehlt: Denn wenn der medizinische Angleichungsprozess durchlaufen ist, so ist es genauso einfach ins herkömmliche Raster zu fallen, wie vor dem eigenen Outing. Eine Frau, von der die Experten sagen, sie ist ein Mann, eine Frau, die sich darauf einlässt sich zum Mann zu erklären, der "Frau werden will", die wird nach Durchlaufen der Hormonbehandlung und einer geschlechtsangleichenden Operation nur schwer argumentieren können, dass sie schon "immer Frau gewesen ist". Denn: Wer über Jahre Hormone nimmt, der wird sich wohl psychisch derart verändern können, zu glauben, schon immer "Frau gewesen zu sein". So hat die Frau, die sich auf die menschenverachtende Behandlung einlässt, tatsächlich ihre Seele verkauft. Und ein Mensch ohne Seele, der wird lange schreien können, nur glauben wird man ihm nie.

Meiner Beobachtung nach, und das ist das erfreuliche, wird die menschenverachtende Sichtweise, die sich hinter F64.0 verbirgt, vorallem von interessierten Sekundär-Betroffenen, wie Angehörigen, aber auch von neugierigen Nichtbetroffenen als menschenverachtend geoutet werden. Vermutlich werden es dann auch andere Frauen sein - mir selbst sind Aussagen begegnet wie z.B. "denen würde ich ins Gesicht spucken" - die diese unterdrückenden Mechanismen entlarven. Weiterverbreiten von Frau-zu-Frau, Weitersagen und Bewusstsein-Schaffen, nicht die schmale Schnellstrasse ist der Weg sondern die breite Wiese. Genau aus diesem Grund sind die kleinen Informationen an Jedermann fast das wichtigste. Gespräche aber auch Sticker, kleine Sticker, die überall und unvermittelt auftauchen können.

Stopp F64.0!

Kommentare
Der k?rzeste Beweis der Welt
Geschrieben von Kim am 2006-10-06 23:07:20
Glauben heisst nicht wissen, und doch, wenn sich ein Mann f?hlt wie eine Frau, was hat dieser Mensch f?r ein Geschlecht? Kann ein Mann ?berhaupt f?hlen wie eine Frau? Wenn es einen Unterschied zwischen Mann unf Frau gibt (ausser dem K?rper), kann die Antwort nur so lauten: Nein. Damit ist Transsexualit?t eine k?rperliche Abweichung vom Geburtsgeschlecht. K?rzer kann ein Beweis nicht sein.
ZDF und Gene
Geschrieben von Kim am 2006-10-06 23:35:30
http://www.zdf.de/ZDFde/inhalt/30/0,1872,3917086,00.html  
 
M?dchen suchen h?ufig schon sehr fr?h den Kontakt zu anderen Menschen. 
 
sonntags - tv f?rs Leben 
 
Gene oder Erziehung? 
 
Woher der 'kleine Unterschied' kommt 
 
Sein erstes Wort war 'Auto', noch bevor David 'Mama' und 'Papa' sagen konnte. Seine kleine Schwester Esther dagegen zeigt wenig Interesse f?r rollende Gegenst?nde. Doch schon fr?h begl?ckte sie ihre Umgebung mit einem strahlenden L?cheln. F?r die meisten Eltern besteht kein Zweifel: Das unterschiedliche Verhalten von Jungen und M?dchen ist angeboren. Sind also die Gene f?r den 'kleinen Unterschied' verantwortlich? 
 
Mal wieder typisch - Was ist dran an den Klischees zum Thema M?nner und Frauen  
 
Wer einmal Dreij?hrige beim Rollenspielen beobachtet, wird in den Vorlieben der Kinder schnell Unterschiede entdecken: M?dchen spielen am liebsten Familie oder Einkaufen und variieren dabei immer wieder die verschiedenen Rollen, w?hrend Jungen sich in Indianer oder Ritter verwandeln und in kleinen Raufereien ihre Rivalit?ten ausk?mpfen. 
 
Angeborene Unterschiede 
 
Tats?chlich weisen wissenschaftliche Tests mit Neugeborenen darauf hin, dass die Unterschiede angeboren sind. Schon ein Neugeborenes zeigt typische Eigenschaften, so als w?sste es um sein Geschlecht. Weibliche S?uglinge reagieren fr?her auf Stimmen und suchen eher den Blickkontakt. Haben Babys die Wahl zwischen einem Gesicht und einem mechanischen Mobile, dann schauen M?dchen l?nger auf das Gesicht und Jungen l?nger auf das Mobile. 
 
Einen ma?geblichen Einfluss haben dabei die Hormone, die schon im Mutterleib auf den Embryo einwirken. Das m?nnliche Hormon Testosteron wird allgemein mit einer besseren r?umlichen Wahrnehmung in Verbindung gebracht. Und ?strogene wiederum f?rdern typisch weibliche Eigenschaften wie etwa die sprachliche Ausdrucksf?higkeit. W?chst ein M?dchen im Mutterleib zusammen mit einem m?nnlichen Zwilling heran, so sorgt der pr?natale Kontakt mit Testosteron daf?r, um im sp?teren Leben ihr r?umliches Verst?ndnis zu verbessern. 
 
Gibt es ein weibliches Gehirn?  
 
Ist das unterschiedliche Verhalten von M?dchen und Jungen demnach schon von Geburt an in unser Gehirn eingeschrieben? Dem englischen Psychologen Simon Baron-Cohen zufolge wird das rollenspezifische Verhalten von zwei grundverschiedene Typen von Gehirnen gesteuert. 'Das weibliche Gehirn ist so verdrahtet, dass es ?berwiegend auf Empathie ausgerichtet ist. Das m?nnliche ist ?berwiegend auf das Begreifen und den Aufbau von Systemen ausgerichtet', schreibt er in seinem Buch 'Vom ersten Tag an anders'. Anders ausgedr?ckt: Frauen k?nnen sich besser in andere Menschen einf?hlen, wogegen M?nner technische Zusammenh?nge schneller erfassen. 
 
Doch solche Ergebnisse sind mit Vorsicht zu genie?en. Auch wenn es heute viele neue Erkenntnisse ?ber die Abl?ufe im menschlichen Gehirn gibt, so ist es bislang noch v?llig ungekl?rt, welche Mechanismen es sein sollen, die das Verhalten steuern. Darauf weist etwa die M?nchner Entwicklungspsychologin Doris Bischof-K?hler in ihrem Buch 'Von Natur aus anderes' hin. Ebensowenig l?sst sich sagen, in welchem Ma? die geschlechtsspezifischen Eigenschaften angeboren sind. 
 
Zusammenspiel von Genen und Umwelt 
 
Fraglich ist auch, wie weit in den entsprechenden Studien die Beobachter nicht selbst unter Voreingenommenheit leiden. In ihrem Buch 'Was geht da drinnen vor?' f?hrt die amerikanische Neurobiologin Lise Eliot eine Versuchsreihe an, die feststellt, dass die erwachsenen Teilnehmer jene Babys, die sie f?r M?dchen hielten, viel h?ufiger als fr?hlich beschrieben und die Babys hingegen, die mit m?nnlichen Namen benannt wurden, als zornig oder traurig darstellten. 
 
Ein Hinweis darauf, dass Eltern ihre Kinder unterschiedlich behandeln, wenn Eltern dies auch gerne abstreiten. Doch unbewusst scheinen sie doch Unterschiede im Verhalten von M?dchen und Jungen zu erwarten. Und diese Erwartung spielt bei der Erziehung eine gro?e Rolle. Also doch alles Sozialisation? Nein, sagt Lise Eliot. Dass Eltern unterschiedlich reagieren, liege eben auch daran, dass Kinder so veranlagt sind. 
 
Kleinkinder bevorzugen bestimmte Spiele und darin zeigt sich gewiss ein angeborener Unterschied. F?r Lise Eliot ist dies eben nur eine Variable unter vielen. Durch sozialen Umgang und bestimmte Spiele verst?rken sich diese Unterschiede. M?dchen bevorzugen von Natur aus Rollenspiele und f?rdern damit ihre sozialen F?higkeiten. Jungen ziehen Baukl?tze und Autos vor und verbessern damit ihr r?umliches Vorstellungsverm?gen. 'Die Gene', so res?miert Lise Eliot, 'schaffen eine jeweils andere Umwelt f?r die beiden Geschlechter - umso schwieriger ist es, verschiedene Einfl?sse voneinander zu trennen.'
Gegenargumentation
Geschrieben von Geno am 2007-11-10 15:35:40
Guten Tag 
 
als erstes habe ich eine Frage. Sie sind ja wohl auf neuestem Stand, was diese Vorgehensweise betrifft. Dann wissen Sie doch sicherlich, dass das ICD 10 gerade in ?berarbeitung ist!? Sind sie sich sicher, dass die F64.0 weiterhin Bestandteil bleibt?  
 
Dass sich das Gehirn schon in embryonaler Phase geschlechtlich Entwickelt, ist eine Annahme, ja. Aber bewiesen ist es nicht. Es gibt keine ethischen Untersuchungen, die man durchf?hren k?nnte, um dies zu verifizieren. Mich pers?nlich st?ren solche Thesen ungemein. Nicht alle Menschen hinterfragen das und nehmen diese Aussagen als wahr hin. Das ist f?r mich unmoralisch. Dass Sie damit Leute auf ihre Seite ziehen wollen, ist mir bewusst. Und das die meisten Menschen sich so verhalten ist mir auch klar. Dennoch finde ich es unvertretbar.  
 
?der Satz ?Ich bin im falschen K?rper geboren? wird zur L?ge erkl?rt.? 
 
wo steht denn das?  
 
?Wenn ein Mensch ?glaubt? im falschen K?rper geboren worden zu sein, dann w?re das nach Vorstellung der Experten beispielsweise folgendermassen: Ein Mann glaubt eine Frau zu sein. Und jetzt kommt das Paradoxon: Wenn ein Mann glaubt eine Frau zu sein, dann kann dieser mann niemals auf eine Behandlung einwilligen, die ihn w?hrend des kompletten Verfahrens zum Mann erkl?rt. Wenn ?er? dies k?nnte, dann w?re dieser Mann nicht transsexuell, sondern einfach nur ein Mann. Glaubt dieser Mann aber im ?falschen K?rper geboren worden zu sein?, dann glaubt ?er?, dass er eine Frau ist. Und wenn das bei ?ihm? so ist, dann kann er aber nach F64.0 nicht behandelt werden, da eine Behandlung die auf beiden Seiten des Arzt-Patienten-Verh?ltnisses nicht auf der gleichen Grundlage basiert automatisch zum Scheitern verurteilt ist.? 
 
hm, sehe ich pers?nlich auch anders. Das ist ja jetzt nur eine grobe Schilderung der Sachlage. Wie w?re es mit ausschlaggebenden Argumenten f?r die Aussage, dass die Therap?e zum scheitern verurteilt sei. Und wer sagt denn, dass ein Therapeut nicht wertfrei an den Klienten rangeht. W?rde so jemand zu mir kommen und sagen, er glaubt, er sei eine Frau, dann w?rde ich das so anerkennen und Wertsch?tzen und ihn nicht als eine m?gliche F64.0 sehen, so wie das hier dargestellt wird. Als eine Nummer. Ich nehme in meiner Arbeit den Menschen an. Ich wei? nicht, bei welchen Therapeuten Sie waren, aber ich m?chte mich da rausklinken. Und ich kenne einige Kollegen, die das auch tun.  
 
und um noch mal gezielt hierauf eingehen zu k?nnen, zitiere ich noch mal: 
 
?Wenn ein Mensch ?glaubt? im falschen K?rper geboren worden zu sein, dann w?re das nach Vorstellung der Experten beispielsweise folgendermassen: Ein Mann glaubt eine Frau zu sein.? 
 
was tut ein Mensch denn, wenn nicht glauben, denken, ...?? 
Etwa wissen? Wer wei? denn? Niemand wei?. Das sagte Sokrates schon. Man kann nicht/nichts wissen. Und warum nicht mal zu einem Therapeuten gehen und sich absichern. Wer oder was sagt denn, dass der Therapeut gegen den Klienten arbeitet. Als guter Therapeut kl?rt man den Auftrag. Und wenn ein Transsexueller zu mir kommt und sagt, er f?hlt sich falsch in dem K?rper und m?chte bis zu einer Umwandlung aber so leben, dass er sich in der Zeit damit einigerma?en wohl f?hlt, dann ist meine Aufgabe als Therapeut, das zu leisten. Mehr nicht. Ich sag doch dann nicht ?hm, IHR Ziel sollte sein, dass....? Der Klient ist der Experte f?r sein Leben! Nicht ich. Und jeder, der sich selber als Patient und nicht als Klient bezeichnen w?rde, stellt sich selber in die kranke Rolle. Ich bin mit diesem Begriff vorsichtig, weil cih mir nicht anma?e zu unterscheiden, was krank und gesund ist. 
 
?ein m?nnliches Hirn bleibt m?nnlich.? 
 
glaub ich so nicht. Ich kann meine Interessen immernoch anders legen. Ich kann, wenn ich mal faul war mich auch irgendwann umentscheiden, flei?ig zu werden. Ich kann, wenn ich mal eine Frau geliebt hab auch irgendwann einen Mann lieben. Ich kann -und nur ich kann- entscheiden, was ich denke. Wenn ich die Entscheidung treffe, im falschen K?rper zu sein, warum kann ich die Entscheidug dann nicht mehr ab?ndern? Warum wird jetzt hier der K?rper als ?unwichtiges Merkmal? hingestellt und das Gehirn als der ausschlaggebende Punkt? Ist doch genau so unrichtig. wenn ich in die Mitte will, brauche ich auch links und rechts. Warum geht immer nur das eine Extrem? Weil -ich analysiere jetzt- man das f?r seine eigene Argumentation braucht. Weil man, wenn man sich ein bisschen dem anderen ann?hert, sein eigenes Argument abschw?cht? Schade! Und in meinen Augen absolut unreflektiert. Und unreflektiert ist f?r mich schlimmer, als einer Klassifizierung zu unterstellen, sie sei eine Nummer in einem Katalog, die ?irgendwelche? Forscher begr?ndet haben. 
 
?Ja, w?re es doch tats?chlich weniger tragisch, wenn dieses weibliche Hirn sich Frau nennen d?rfte, denn es funktioniert wie ein jedes Gehirn einer gesunden Frau.? 
 
warum muss man das ?berhaupt??? Die Frage finde ich viel interessanter! 
 
?Sie wird m?nnlich erzogen? 
 
interessant, dass man im westlichen Europa noch davon ausgeht, dass Menschen anders erzogen werden, wenn sie m?nnlich oder weiblich sind. Hm, da ist die Emanzipation wohl an dem ein oder anderen vorbeigegangen, schade, war eine gute Sache... -kopfsch?ttel- 
 
?Sie wird dazu gezwungen ...? 
 
Der Mensch ist autonom... wer l?sst sich denn bitte sch?n dazu zwingen?? Dann muss ich sagen: selber schuld! Peng! So langsam werde ich wirklich ?rgerlich, was diese Argumentation betrifft... ICH lasse mir nicht unterstellen, irgendeinen meiner Klienten zu irgendwas zu zwingen!! 
 
?dann kann niemals nicht der K?rper geschlechtsbestimmend sein, sondern immer das Gehirn? 
 
und warum? Das wird einfach nicht klar. Es reicht nicht zu sagen ?die Neurobiologie...? ... Argumente, die Thesen untermalen w?ren hier mal langsam angebracht! Darauf warte ich schon den ganzen Text. Vorallem, warum sind die einen Wissenschaftler besser als die anderen?? 
Kann man die Wissenschaften hierarchisch anordnen?? Wie w?rde das dann lauten? 
 
?um das Recht zu existieren? 
 
ich pl?diere f?r: keine Todesstrafe f?r Transsexuelle...  
wer bitte will Transsexuelle denn nicht existieren lassen? 
 
?So hat die Frau, die sich auf die menschenverachtende Behandlung einl?sst, tats?chlich ihre Seele verkauft.? 
 
und nocheinmal: der Mensch ist autonom 
 
Man kann sich auch in eine kranke Rolle stellen lassen um von dort dann zu behaupten, man wird krank gemacht. Wer sagt das denn? Kann ich nicht einfach sagen ?hm, ok, ich bin so und so, die Leute finden ich bin krank, aber ich empfinde mich als gesund und genie?e mein Leben?. 
Ich entscheide mich daf?r, wie und was ich denke. Deswegen muss ich nicht ein gro?es Trara um Dinge machen, mit denen ich mich einfach zufrieden geben kann.  
Ich verstehe nicht, wieso man sich ?ber sowas wirklich aufregt. Da steckt dann f?r mich was hinter, was vllt therapeutisch mal angesehen werden sollte...  
 
Dennoch viel Erfolg.
Geschrieben von Kim Schicklang am 2007-11-10 16:04:09
Hallo, 
 
vielen dank f?r Ihren Kommentar. Als Antwort darauf m?chte ich gleich darauf eingehen, was sie am Ende ihres Kommentares geschrieben haben: 
 
?und nocheinmal: der Mensch ist autonom? 
 
Genau das sollte doch eigentlich die Konsequenz daraus sein, wenn man weiss, dass das Gehirn sich wohl auch vor der Geburt in Normalfall schon so entwickelt haben muss, dass es in der Lage ist, die sich ausbildenden Fortpflanzungsorgane in Stimmigkeit vorzufinden und bei Transsexualit?t nun hier anzunehmen ist, dass hier m?glicherweise eine uneinheitliche Entwicklung stattgefunden haben muss. Zugegeben, es gibt hier nun keine endg?ltigen Beweise - ich denke sogar, dass diese niemals gefunden werden, da das wissenschaftliche Streben nach Erfassen der Seele eines Menschen und dem gleichzeitigen Nicht-Finden, der Suche nach dem eigenen Selbst, mit zum Sinn des Lebens geh?rt - doch stellt sich hier vielmehr die Frage: Was f?r Beweise soll es denn daf?r geben, anzunehmen, dass ?usserlichkeiten wie eben Fortpflanzungsorgane oder die Geschlechtsrolle die Kerngeschlechtsidentit?t verformbar oder soagr umkehrbar machen? 
 
Wenn sie ehrlich sind: Hier gibt es keinen einzigen Hinweis - und noch nicht einmal einen wissenschaftlichen. Theorien wie beispielsweise des Herrn John Money, dass das Vorhandensein oder Fehlen eines Penis die Geschlechtsidentit?t (das was ich als eigentliches angeborenes Geschlecht annehme, was nicht so dumm ist, da alle anderen Vorstellungen zu Missbrauch geradezu einladen) eines Menschen bestimmen sind ja nun widerlegt worden. Dazu ist schon in den 60ern bereits von Harry Benjamin gesagt worden, 
 
?Der dominierende Status der Genitalien f?r die Geschlechtsbestimmung ist mindestens in der Welt der Wissenschaft in Frage gestellt worden.? 
 
So stellt sich hier die Frage: Kann ein Mensch von einem anderen Menschen verlangen, seine geschlechtliche Existenz zu beweisen? Ich sage: Hier liegt das Problem, da genau dies ja im aktuellen TSG bzw. ICD so verlangt wird. 
 
?und nocheinmal: der Mensch ist autonom? 
 
Genau das. Eigentlich sollte das so sein - doch leider gilt diese Aussage wohl nicht f?r transsexuelle Menschen, werden ja z.B. Frauen als ?M?nner mit Identit?tsst?rung? behandelt und nicht als Frauen. Weil davon ausgegangen wird - wie gesagt, ohne irgendeinen Beweis f?r diese Thesen zu haben - dass die Genitalien bzw.das Erf?llen ?usserlicher Geschlechtsrollenklischees das eigentliche Geschlecht eines Menschen ausmachen. Wie oberfl?chlich ist das denn? Ich finde es in der Tat unmoralisch und unvertretbar hier Menschen zu erz?hlen: Seht her, es ist nicht bewiesen, dass es Frauen gibt, die mit einem Penis geboren worden, also darf es sie auch nicht geben. Es gibt sie. Ich bin eine davon. Und glauben sie mir, ich habe bereits ein paar andere kennengelernt, die genauso vor dem Problem stehen, dass es Menschen wie sie gibt, die - scheinbar aus moralischen Gr?nden - ihre Existenz nicht anerkennen wollen, obwohl sie hierf?r keinerlei Grundlage haben, dies zu behaupten. Keine Beweise, keinen wissenschaftlichen Arbeiten. Im Gegensatz dazu gibt es nun mehr, was daf?r spricht (die Wahrscheinlichkeit ist hier eben gr?sser), dass es Menschen gibt die mit gegengeschlechtlichen Fortpflanzungsorganen geboren werden - und solange der Gegenbeweis nicht erbracht ist, sollte gelten, diese Menschen anzuerkennen. Sie k?nnen ja dann gerne versuchen, die Existenz dieser Menschen zu wiederlegen. 
 
?W?rde so jemand zu mir kommen und sagen, er glaubt, er sei eine Frau, dann w?rde ich das so anerkennen und Wertsch?tzen und ihn nicht als eine m?gliche F64.0 sehen, so wie das hier dargestellt wird. Als eine Nummer. Ich nehme in meiner Arbeit den Menschen an. Ich wei? nicht, bei welchen Therapeuten Sie waren, aber ich m?chte mich da rausklinken. Und ich kenne einige Kollegen, die das auch tun.? 
 
Das ist nett, und etwas, was in der Praxis auch getan wird - einen Menschen nicht als Nummer zu behandlen. Doch ?berlegen sie mal, was passiert, wenn mit dieser Diagnose sp?ter eine Personenstands?nderung beantragt wird? Von welcher Grundlage wird - so nett sich hier manche Therapeuten auch zeigen - wohl ausgegangen werden m?ssen? Da gibt es dann in der Tat nun nach bestehendem ICD keine andere M?glichkeit, als diese Frau, die sie als Frau behandelt haben, als Mann mit ?Geschlechtsidentit?tsst?rung? zu bezeichnen, damit sie ersteinmal eine Vornamens?nderung erh?lt - und das ist noch nicht einmal eine ?nderung ihres Personenstandes! Sie wird weiterhin als Mann in den Krankenakten aufgef?hrt und erst am Ende nach 2-3 Jahren nach einer OP die M?glichkeit haben, den Personenstand ?ndern zu lassen - wieder basierend darauf, dass sie ein Mann mit einer ?Geschlechtsidentit?tsst?rung? ist. Merken sie was? Zeigt ihnen genau das, dass die diese Frau menschlich netterweise als Frau behandeln, am Ende aber genau das Gegenteil als Grundlage f?r eine Personenstands?nderung genommen wird nicht bereits, dass die Regelungen, wie sie jetzt sind, paradox sind? 
 
?Als guter Therapeut kl?rt man den Auftrag. Und wenn ein Transsexueller zu mir kommt und sagt, er f?hlt sich falsch in dem K?rper und m?chte bis zu einer Umwandlung aber so leben, dass er sich in der Zeit damit einigerma?en wohl f?hlt, dann ist meine Aufgabe als Therapeut, das zu leisten.? 
 
Das interessante ist immer wieder, wie hier davon gesprochen wird, dass ein ?Transsexueller? sich im falschen K?rper ?f?hlt?. Worte verraten vieles dar?ber, was der Schreiber denkt. Ich w?rde hier davon schreiben, dass eine transsexuelle Frau (oder eine Frau, die von Transsexualit?t betroffen ist... bzw. ein Mann im umgekehrten Fall) mit gegengeschlechtlichen K?rpermerkmalen geboren wurde. Das sage ich deswegen, weil f?r mich das Gehirn/die Psyche geschlechtsbestimmend ist, und nunmehr ein Mensch, der sein eigenes, angeborenes geschlechtliches Selbst (das ?Selbst? im Sinne von C.G.Jung) kennt, eben tats?chlich eine Frau ist, und nicht nur ?f?hlt? wie eine Frau. Ist doch auch klar, und sie schreiben es ja selbst bereits: 
 
?und nocheinmal: der Mensch ist autonom? 
 
Und weiter: 
 
?Wenn ich die Entscheidung treffe, im falschen K?rper zu sein, warum kann ich die Entscheidug dann nicht mehr ab?ndern? Warum wird jetzt hier der K?rper als ?unwichtiges Merkmal? hingestellt und das Gehirn als der ausschlaggebende Punkt?? 
 
Ich glaube in der Tat nicht, dass die Kernidentit?t eines Menschen ver?nderbar ist (Ich respektiere z.B. auch Menschen, die homosexuell sind, weil ich ihre Besonderheit respektiere)... Im Aussen, ja da mag ich ihnen zustimmen, da ist so vieles wandelbar, ab?nderbar, austauschbar... und das ist ja auch gut so, dass es so ist, hat ein Mensch ja nun mal so die Chance irgendwann einmal sein Selbst zu erkennen und Verantwortung f?r sich und seine Umwelt zu ?bernehmen. Dass sie hier vom Wechsel der Geschlechtlichkeit sprechen, l?sst mich nun vermuten, dass sie hier - auch wenn ich daran denke, dass sie vorgeben einen Menschen als Frau behandeln, der sich als ?Frau f?hlt? - den Wechsel der Geschlechtsrolle meinen, der bereits einen Geschlechtswechsel ausmachen w?rde. Ist das nicht ein wenig klischeehaft? In einer Welt, in der es tats?chlich Menschen geben soll, die erkennt haben, dass ein Rock noch keine Frau macht und eine Hose keinen Mann, in einer Welt, in der es Menschen gibt, die erkannt haben, dass solche ?usserlichkeiten zwar einen Ursprung haben, aber ?ber das eigene Selbst, vorallem das eigene Geschlecht nichts aussagen - wollen sie daran festhalten, dass es ?ussere Faktoren gibt, die ?ber Geschlecht zu entscheiden haben? Wie passt das zu ihrer Aussage: 
 
?und nocheinmal: der Mensch ist autonom? 
 
Ein weiteres Zitat: 
 
?Ich kann, wenn ich mal faul war mich auch irgendwann umentscheiden, flei?ig zu werden.? 
 
Wenn sie damit meinen, dass die Umentscheidung von einem Geschlecht in das andere ginge - im Gegensatz dazu denke ich z.B. nicht, dass es so etwas gibt, wie Geschlechtswechsel - dann w?re die Frage: Was, wenn ein Mensch, der lediglich seine Rollenzuorndung hinterfragt (ausgehend von einer klischeehaften Vorstellung dar?ber was m?nnlich und weiblich ist - z.B. ein Mensch der meint, M?nner seien hart und Frauen weich, ein Mensch der glaubt, M?nner seien die Techniker, Frauen w?ren dann eher f?r Kindererziehung da), und hier von ?hart? (aus seiner Sicht) nach ?weich? wechseln will, wenn dieser Mensch denkt, dass dies damit ginge eine ?Geschlechtsumwandlung? zu machen? Also beispielsweise ein Mann, der gerne auch einmal weich sein will, ein Mann der gerne R?cke tragen will, usw. ... und nun glaubt dieser Mann, dass er das dann d?rfte, w?rde er sich zur Frau operieren lassen.  
 
Wissen sie, was f?r negative Auswirkungen das in der Praxis hat, hier Geschlecht an solchen ?usseren Klischees festzumachen (was sie ja auch machen, da sie ja auf solche ?usserlichkeiten anspielen)? Es gibt viele M?nner, die nach bisherigen Standards of Care, bisherigem ICD und TSG ja genau das denken ?Ich bin ein Mann, der gerne ?Frau w?re?, und dann nach der OP feststellen, dass sich das Gef?hl Frau zu sein nicht eingestellt hat. Wissen sie, wieviele M?nner sich das leben nehmen, weil sie der Formulierung ?Geschlechtsidentit?tsst?rung? entsprechen... also M?nnern, die gerne Frauen werden... und die vorschnell mit Hormonen vollgepumpt werden und sogar noch in eine OP getrieben werden, und am Ende feststellen, dass das mit dem ?geschlechtsumwandeln? ja doch nicht ganz so funktioniert hat? 
 
Auf der anderen Seite: Wieviele Frauen glauben sie, gibt es, die sich deswegen das Leben nehmen, weil man aus ihnen M?nner macht, die eine ?Geschlechtsidentit?tsst?rung? haben, obwohl sie nichts weiter sind, als Frauen, die mit gegengeschlechtlichen Fortpflanzungsorganen geboren wurden? Weil man ihnen Krankenkassenleistungen verwehrt (weil ihr Geschlechtseintrag in den Krankenkassenakten als ?m?nnlich? aufgef?hrt ist und keiner bereit ist zu erkennen, dass dies ein tats?chliches Problem ist, weil ja nun dieser m?nnliche Eintrag oft zur Verweigerung von wiederherstellenden k?rperlichen Massnahmen f?hrt... klar, ist ja ?ein Mann?... was soll ein ?Mann? denn ein Problem mit seinem Bartwuchs haben? Warum sollte ein Mann unter Testosteron leiden? ...)? 
 
aber, sie sagten es ja bereits: 
 
?und nocheinmal: der Mensch ist autonom? 
 
Sch?n, wenn es so w?re. Ich m?chte von Ihnen wissen, weil ich diesen Satz tats?chlich gut finde, aber in der Praxis der Behandlung von Menschen, die mit gegengeschlechtlichen K?rpermerkmalen geboren wurden, hier noch einiges an Verbesserungsbedarf sehe: 
 
Warum wird es einer transsexuellen Frau bislang dann trotzdem verwehrt schon w?hrend des medizinischen Verfahrens auch rechtlich als Frau angesehen zu werden (mit dem richtigen Geschlechtseintrag in den Akten bei Krankenkasse und Gericht)? 
 
Sie schreiben auf meinen Satz ?Ja, w?re es doch tats?chlich weniger tragisch, wenn dieses weibliche Hirn sich Frau nennen d?rfte, denn es funktioniert wie ein jedes Gehirn einer gesunden Frau.? folgendes:  
 
?warum muss man das ?berhaupt??? Die Frage finde ich viel interessanter!? 
 
Es w?re in der Tat sch?n, wenn man es nicht m?sste. Nun h?ngt aber gerade die medizinische Behandlung davon ab, auf welcher Grundlage sie basiert. Wenn die Verweigerung f?r geschlechtsangleichende Massnahmen daher r?hrt, dass Menschen transsexuellen absprechen tats?chlich als Frau geboren worden zu sein, dann sehe ich es als wichtig an, f?r meine Existenz zu k?mpfen. Das Absprechen des Geburtsgeschlechts, ja die Verweigerungshaltung demgegen?ber transsexuelle Frauen als geb?rtige Frauen anzuerkennen, da frag dann ich mich: warum muss man das ?berhaupt? 
 
?interessant, dass man im westlichen Europa noch davon ausgeht, dass Menschen anders erzogen werden, wenn sie m?nnlich oder weiblich sind. Hm, da ist die Emanzipation wohl an dem ein oder anderen vorbeigegangen, schade, war eine gute Sache... -kopfsch?ttel-? 
 
Da stimme ich ihnen voll und ganz zu. Darum bringt es auch nichts Geschlecht an ?usserlichkeiten wie Geschlechtsrollenklischees oder wahlweise der Genitalien festzumachen, so wie wir das bei Ihnen so vorkommt. 
 
?Der Mensch ist autonom... wer l?sst sich denn bitte sch?n dazu zwingen?? Dann muss ich sagen: selber schuld! Peng! So langsam werde ich wirklich ?rgerlich, was diese Argumentation betrifft... ICH lasse mir nicht unterstellen, irgendeinen meiner Klienten zu irgendwas zu zwingen!!? 
 
Ich habe ja weiter oben schon angef?hrt, das die rechtliche Einteilung einer geb?rtigen Frau zum ?m?nnlichen Geschlecht?, weil sie per TSG und ICD als Mann mit ?Geschlechtsidentit?tsst?rung? definiert wird, in der Praxis genau dazu f?hrt. Ein psychologisches Gutachten, das darauf basiert, hier eine Frau zu einem Mann mit Identit?tsst?rung zu deklarieren (einer die sich in Artverwandschaft zu Schizophrenie und Borderline befinden soll), also quasi einem Menschen das wissen ?ber das eigenliche Selbst abzusprechen, indem man aus dem Geburtsgeschlecht einer Frau, die mit gegengeschlechtlichen K?rpermerkmalen geboren wurde, offiziell eine Identit?tsst?rung bastelt, und hier von ?transsexueller Wunsch? oder ?Phantasie? spricht, ist in der Tat ein Zwang dazu, entweder als transsexuelle Frau f?r diese Gutachten ihr eigenes Selbst zu verleugnen oder wahlweise zu l?gen, um eine Anerkennung in ihrem Geburtsgeschlecht zu erhalten - welches ja immer noch ?Wunschgeschlecht? genannt wird. Sie verkennen dabei, dass es f?r tats?chlich transsexuelle Frauen nicht bedeutet sich ein neues Geschlecht zu ?w?nschen?, sondern dass sie k?rperliche Massnahmen erhalten wollen, die bei jeder anderen k?rperlichen St?rung ebenso vorhanden sind. Ja, der ?Wunsch nach k?rperlichen Massnahmen?, den mag es geben, so wie ein gehbehinderter Mensch, sich w?nschen kann, wieder laufen zu wollen, doch das eigene Geschlecht, das w?nscht sich eine transsexuelle Frau nicht - weil sie bereits Frau ist. Das ist der Grund warum sie Hilfe aufsucht.  
 
Dass es Menschen geben mag, die sich in ihrer Geschlechtsrolle nicht wohl f?hlen, mag ich hier nicht abstreiten - die Frage ware nur: Ist das Problem hier ein anderes? Liegen hier z.B. Rollenklischees (wie z.B. Mann=hart, Frau =weich) vor, die es zu l?sen gilt? Diesen Mensch in eine Umwandelungsprozedur zu schicken ist genauso menschenverachtend wie transsexuellen Frauen und M?nnern, also Menschen, die mit gegengeschlechtlichen K?rpermerkmalen geboren wurden, ihre medizinischen Leistungen zu verwehren, weil man meint, Geschlecht w?re wandelbar. Interessanterweise sprechen die Vertreter der ?Wandelbarkeit der Geschlechter? davon - und sie haben dies ja weiter oben auch bereits so ?hnlich - dass ein Mensch heute mal das eine Geschlecht haben kann, morgen mal das andere... dies finde ich einen sehr gef?hrlichen Gedanken, f?r diejenigen transsexuellen Frauen und M?nner, die tats?chlich transsexuell sind, w?rde hieraus nun die Frage entstehen, ob ein Mensch, der sich k?rperlichen Massnahmen unterzogen hat hinterher wieder zur?ckwechseln will (wenn das tats?chlich hin- und herschwanken sollte, dann m?sste dies ja nun auch angenommen werden).  
 
Ich finde, dass es hier dringend notwendig ist, genauer hinzusehen: Ein Mensch der selbst Probleme hat mit den Rollenklischees in denen er gefangen ist, und meint sie durch den Wechsel von Kleidung und anderen ?usserlichkeiten kompensieren zu m?ssen, der soll das gerne tun, doch transsexuell ist dieser Mensch in meinen Augen nicht - und ich f?nde es fatal diesen Menschen noch in den Klichees zu best?rken und ihm zu sagen, dass ein Rock oder das Einnehmen einer weiblichen Klischee-Rolle (Kindererziehung, Kochen u.?.) ihn bereits zur Frau machen w?rden. So denke ich, sind leider viele sich feministisch behauptenden Frauen tats?chlich selbst in geschlechtlichen Klischees gefangen, trotz oder vielleich sogar weil sie annehmen, dass ?usserlichkeiten geschlechtsbestimmend sind. Dass es nicht so ist zeigt, dass es Menschen gibt, die tats?chlich Frauen sind, die mit einem Penis geboren wurden. 
 
Selbst wenn eine transsexuelle Frau nackt ist, ist sie eine Frau - und auch unabh?ngig ?usserer Klischees, weiss sie, dass sich bei ihr K?rpermerkmale entwickelt haben, die ihrem eigentlichen Geburtsgeschlecht entgegenstehen. Wenn sie darunter leidet, braucht sie echte Hilfe - und will nicht dadaurch missbraucht werden, dass man ihre Existenz f?r irgendwelche ?usseren Gendertheorien oder Geschlechterthesen verwendet, die dann ihr Selbst am Ende nichts bringen - weil ihre Existenz nicht respektiert wird. 
 
?Vorallem, warum sind die einen Wissenschaftler besser als die anderen?? Kann man die Wissenschaften hierarchisch anordnen?? Wie w?rde das dann lauten?? 
 
Wenn sie wollen, k?nnen sie gerne hierarchisch anordnen. Ich tue dies nicht, und ich sehe es auch nicht als meine Aufagbe an, ihnen hier hierarchische Anordnungen vorzugeben, weil mir so etwas fremd ist. Es w?rde auch nicht gehen, dazu ist mein Gehirn nicht in der Lage. Sie k?nnen ja mal einen ihrer m?nnlichen Kollegen fragen, vielleicht helfen die ihnen dabei? 
 
?wer bitte will Transsexuelle denn nicht existieren lassen?? 
 
Menschen die nicht anerkennen, dass auch Frauen mit Penis geboren werden k?nnen und Geschlecht an ?usserlichkeiten festmachen? 
 
?Kann ich nicht einfach sagen hm, ok, ich bin so und so, die Leute finden ich bin krank, aber ich empfinde mich als gesund und genie?e mein Leben. Ich entscheide mich daf?r, wie und was ich denke. Deswegen muss ich nicht ein gro?es Trara um Dinge machen, mit denen ich mich einfach zufrieden geben kann.? 
 
Ich weiss gar nicht, ob sich auf diese Ignoranz ?berhaupt eingehen l?sst bzw. ob ich dazu Lust habe. Vielleicht einmal ein paar Fragen: W?rden sie einem Gehbehinderten seinen Wunsch verwehren wollen, wenn er sich w?nschen w?rde, gehen zu wollen? Nat?rlich wird hier nicht jeder den Wunsch versp?ren, doch w?rden sie denjenigen, der genau diese W?nsche h?tte, dazu verdammen sich als ?gesund? bezeichnen zu m?ssen und ihm dazu noch weismachen, dass er gar nicht gehbehindert w?re und sich dies nur einbilde? 
 
?Ich verstehe nicht, wieso man sich ?ber sowas wirklich aufregt.? 
 
Sie sagen wahre Worte: Sie verstehen nicht. Vielleicht, weil sie es nicht verstehen wollen? Weil sie kein Interesse daran haben zu akzeptieren, dass Frauen auch mit einem Penis geboren werden k?nnen?  
 
?Da steckt dann f?r mich was hinter, was vllt therapeutisch mal angesehen werden sollte...? 
 
Apropos therapeutisch, hier mal die Vorschl?ge f?r eine ICD und TSG-Reform von mut23: 
 
a) Streichung des psychologischen Gutachterverfahrens und des OP-Zwangs aus dem TSG 
b) ICD-Reform f?r k?rperliche Massnahmen, F-Diagnose sinngem?ss ?Leiden unter gegengeschlechtlichen K?rpermerkmalen?, Beibehaltung einer Diagnose f?r ?Geschlechtsidentit?tsst?rungen? f?r nicht-transsexuelle Menschen (Menschen, die auf Grund von ?usseren Rollenklischees entgegen ihrer eigenen Kerngeschlechtsidentit?t glauben, die Geschlechtsrolle wechseln zu m?ssen, o.?.) 
 
Mehr findet sich dazu ja unter anderem auch hier auf der Website.
-
Geschrieben von Geno am 2007-11-28 00:49:25
Ich habe gerade leider keine Zeit auf den ganzen Beitrag zu antworten, aber werde es gerne noch tun, wenn es erw?nscht ist. 
 
Ich mag nur sagen, was das Thema Krankenkassen angeht. Sehen wir es mal so. Ich als Therapeut stimme zu, dass sie sich gegengeschlechtlich benennen d?rfen und auch in der Krankenkasse oder sonst wo, das Geschlecht ge?ndert wird. Aber sie haben das andere Geschlecht K?RPERLICH noch nicht angenommen.  
Ich mache es Abstrakt: m?nnlicher K?rper, weiblich von Geist/Seele [ich hoffe, die Diskriminierung ist hier nicht enthalten]. 
 
Jetzt ist der k?rperliche Mann bei den KK als weiblich eingetragen und bekommt pl?tzlich Probleme mit der Prostata. Interessant, weil dann kann die Seelische-Frau nicht behandelt werden, weil, sie ist eine Frau und hat keine Prostata.  
 
Andersrum gleiches. Eingetragen als Mann, k?rperlich Frau. Geb?hrmutterkrebs. Kann die KK nicht zahlen, weil ein Mann keine Geb?hrmutter hat. 
 
Es ist nicht allein das Gehirn, das bestimmt, wer oder was wir sind. 
 
Wenn sie schon C.G. Jung benennen, dann kennen sie sicher auch Alfred Adler. Der sieht den Menschen als eine Einheit. Menschen sind bei ihm minderwertig! Aber das ist Kopfsache. Also ist es auch Kopfsache, die prim?r behandelt wird.  
 
Ich bin gar nicht daf?r, dass Transsexuelle psychische St?rungen haben, bzw. diese Bezeichnung, die Krankheit ist. Ich wollte eigentlich neutral bleiben, aber ich kann verstehen, warum Sie sich ?rgern.  
 
Aber man muss auch den Klinischen Psychologen nicht unterstellen, dass irgendwas krank gemacht wird.... aber dass es zur Zeit nicht der Norm entspricht, wissen wir. 
 
Und dass das Gehirn eben nicht schon im Bauch wei? 'ich bin m?nnlich oder weiblich'.. lesen Sie Freud, dann wissen Sie, wann Kinder unterscheiden lernen....  
 
Was ich allerdings nicht sch?n finde, dass Sie die Extreme immer einnehmen. Menschen, die sich f?r etwas engagieren, was sie selber betrifft, k?nnen keinen Schritt entgegenkommen. Das ist sehr schade.  
 
Ich werde auf jeden Fall noch mal Bezug zu allem nehmen. Aber ich bin gerade zu unkonzentriert.  
 
Viele Gr??e.
Entgegenkommen
Geschrieben von Kim am 2007-11-28 00:57:05
Ich glaube, wenn einmal akzeptiert wird, dass in der Natur immer auch Abweichungen von der Regel vorkommen und es somit auch Menschen gibt, die mit gegengeschlechtlichen k?rperlichen Merkmalen geboren werden und es sich von daher nicht um den Wunsch handelt, das Gegengeschlecht anzunehmen, sondern Transsexualit?t lediglich bedeutet, dass es eben M?nner gibt, die mit einer Geb?rmutter auf die Welt kommen und Frauen, die mit einem Penis geboren werden, dann wird die Diskussion darum, wie man denn nun mit diesen Menschen sowohl gesellschaftlich als auch medizinisch umgehen soll/kann weitaus entspannter.  
 
In einer Zeit, in der diese Bereitschaft zum Respekt vor der Vielfalt des menschlichen Lebens erk?mpft werden muss - vorallem hinsichtlich der rechtlichen Anerkennung - denke ich, dass es wichtig ist, klar Stellung zu beziehen und der Behauptung, dass es 'keine Menschen gibt, die im falschen K?rper geboren werden', eine schl?ssige Gegenbehauptung entgegenzustellen - und am besten eine, die vielleicht dazu f?hrt, bessere Regelungen zu finden f?r Betroffene. Damit ihnen eine bessere medizinische Absicherung gew?hr wird und sie gesellschaftlich anerkannt werden: Als Menschen, die wissen, in welchem Geschlecht sie geboren wurden (und dieses Wissen tats?chlich sogar wahrscheinlicher ein echtes Wissen ist, als die Behauptung es w?rde sich um Aussagen 'identit?tsgest?rter Menschen' handeln). Das nenne ich Respekt vor dem Selbst des anderen. 
 
Seien sie mutig, und sie werden merken, dass ihnen schon bald einige betroffene Frauen (und damit meine ich jetzt Frauen, die mit Penis und Hoden geboren werden) und M?nner (die mit Geb?rmutter geboren werden) entgegenkommen werden, und sich ihnen anvertrauen - und das werden sie dann auf unterschiedlichste Art und Weise, vielleicht auch, indem sie eine Website erstellen und auf Kommentare von ihnen antworten.

Nur registierte Benutzer können Kommentare schreiben.
Bitte einloggen!

Powered by AkoComment!

 
< Zurück   Weiter >
 
(C) 2024 Menschenrecht und Transsexualität
Joomla! is Free Software released under the GNU/GPL License.