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14.04.2007

Wieder einmal gab es nun einen Kommentar von Tanja K., der folgendermassen aussieht:

"Selbstverständlich ist Transsexualität eine psychische Störung, siehe auch:
http://www.campodecriptana.de/blog/2007/04/09/726.html
"

Antwort:

Daß Transsexualität als psychische Störung nach WHO und ICD-10 bezeichnet wird, ist ja unbestritten - warum diese Einordnungs und Erklärungsversuche, TS zur tatsächlich psychischen Störung zu machen nur dennoch paradox sind, ist hier auf mut23.org ja nun recht ausführlich aufgeführt. Die Effekte der F64.0-Klassifikation sehen nun u.a. wie folgt aus:

a) Menschen, deren TS angeboren ist und die nichts weiter besitzen als z.B. ein weibliches Gehirn/eine weibliche Psyche und "männliche Genitalien" können nicht behandelt werden, ohne daß alle Beteiligten zu einer menschenrechtsverletzenden Lüge gezwüngen sind (da ja dann Frauen als Männer behandelt werden, die "Frauen werden" wollen, obwohl die Psyche laut BVG 1978 geschlechtsbestimmender ist als das "körperliche Geschlecht", und das ja im Prinzip schon zu Beginn der "Transformationsbehandlung" so sein muss, da der Grund ohne diese Annahme für eine solche Behandlung ansonsten gar nicht gegeben wäre).

b) Die Gefahr des bisherigen Verfahrens ist groß, daß durch die Annahme, daß es sich bei TS um eine psychische Störung handelt, Menschen die wirklich von einer ebensolchen betroffen sind (Borderline, schizotype Persönlichkeitsstörung o.ä.), in ein medizinisches "Umwandlungsverfahren" (Hormone, geschlechtsumwandelnde OP) geraten, das nur schwer bzw. nicht rückgängig gemacht werden kann. Nimmt man an, daß das charakteristische an einer psychische Störung ist, wenn ein Mensch auf der Flucht vor seinem Selbst ist (Unterschied zwischen Ich-Betrachtung und eigentlichem Selbst), und weiss, daß dies dem entspricht, was sich im normalfall Lüge nennt, dann verhilft ein Verfahren, daß die Lüge zum Kern enthält (wie das Verfahren nach F64.0), genau diesen Menschen zur Flucht vor dem eigenen Selbst - dies steht im Widerspruch dazu, daß es ja eigentlich Aufgabe der Psychologie sein sollte, Menschen zu einem gesunden Selbst zu verhelfen, anstatt sie durch das Vorhandensein einer medizinischen Diagnosestellung in ihrer Selbstflucht zu stärken. ... Nicht selten kommt nach beendeter "Umwandlung" nämlich das böse Erwachen - eine körperliche Umwandlung ist für die Lösung psychischer Probleme nämlich denkbar ungeeignet, da sie ja nicht das psychische Geschlecht eines Menschen ändert!

Es wird Zeit zu erkennen, daß es im Sinne Betroffener sowie Nichtbetroffener notwendig ist, Transsexualität als partiell körperliche Abweichung zum gehirnbestimmten Geburtsgeschlecht zu begreifen. (Was dann bedeuten würde, die Erkenntnis umzusetzen, die 1978 ja bereits vorhanden war, als das BVG anerkannte, daß die Psyche eines Menschen geschlechtsbestimmender ist, als die "Genitalien").

 
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