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Existenzforderung
Es gibt Frauen, die mit männlichem Geschlechtskörper geboren wurden (sowie es Männer gibt, die mit weiblichem Geschlechtskörper geboren wurden). Dies ist heute, auch wenn es anders scheint, immer noch nicht anerkannt. Transsexuelle werden als Menschen zweiter Klasse behandelt - Menschen für die Menschenrecht nicht zu gelten scheint. Das fatale: Besonders diejenigen, die behaupten sich für die Rechte der Betroffenen einzusetzen, sorgen dafür, dass die offizielle Diskriminierung immer noch möglich ist: Die Medizinsparte der Psychologie. Mediziner aus diesem Bereich waren hauptverantwortlich dafür, dass aus einer körperlichen Störung eine psychische wurde (Geschlechtidentitätsstörung), obwohl - nimmt man Erkenntnisse aus anderen Medizinbereichen dazu - dies eine äusserst zweifelhafte Sichtweise ist, die jeglicher Grundlage entbehrt.

Ich fordere nun folgendes:

a) eine Anerkennung von Transsexualität als körperliche Störung
b) die Abschaffung des Transsexuellengesetzes (da es in sich unlogisch ist und lediglich auf der falschen Annahme einer psychischen Störung basiert)
c) eine Gleichstellung transsexueller Frauen vor dem Gesetz (und der Möglichkeit sich gegen Diskriminierungen zu wehren)
d) die Aufnahme der Transsexualität in den offiziellen Behandlungskatalog der Krankenkassen

Da ich mich als persönlich betroffene Frau gezwungen sehe nicht nach dem TSG behandelt zu werden (ich müsste vor Gericht lügen), kann ich mir nötigenfalls einen Gang durch die Instanzen vorstellen um eine Entscheidung vor dem Bundesverfassungsgericht zu dieser Sachlage zu bewirken. Freuen würde es mich aber, sollte es anders möglich sein auf dieses für alle betroffene Personen wichtige Anliegen hinzuweisen und eine Handlungsnotwendigkeit aus dem Bereich der Politik aufzuzeigen. Weil es nun oftmals so ist, dass die Problematik betroffener Personen gar nicht klar wird (und gerne mal auf Selbsthilfegruppen verwiesen wird - aus meiner Sicht eine zynische Nichternstnahme der Angelegenheit), möchte ich Ihnen im Anschluss einen Text zum Lesen mitschicken, der hoffentlich hilft die Sache etwas zu verdeutlichen.
Ich finde ja persönlich, dass TS mitnichten eine psychische Störung ist, sondern eine körperliche Abweichung zur eigenen Geschlechtsidentität. Wäre sie eine psychische, dann wäre ja die Identität irgendwie "falsch" - nur ist die doch eigentlich die richtige und die ändert sich ja auch nicht durch 'ne OP - das einzige was sich ändert ist "der Geschlechtskörper", der ja der Identität angeglichen wird. Darum kämpfe ich um die Anerkennung dieser Störung als körperliche Störung.

Wenn man die Sache tatsächlich nur auf die Behandlung beschränkt, ja dann spielt es erstmal keine Rolle, wo man eingeordnet wird. Nur geht es hier meiner Ansicht nach um mehr: Um die gesellschaftlich-rechtliche Anerkennung. Das TSG wurde damals eingeführt um Männern, die glauben(!) sie wären Frauen zu ermöglichen als Frauen zu leben (bzw. umgekehrt). Dem ist ein Verfassungsgerichtsurteil vorausgegangen, welches als Kernaussage die Selbstbestimmung des Menschen zum Thema hatte. Dem TSG standen einige Mediziner beratend bei, die auch federführend waren bei der Sichtweise über TS, wie sie heute noch herrscht: Transfrauen (ein Begriff den ich eigentlich nicht mag) sind offiziell lediglich Männer, die glauben(!) sie wären Frauen (und niemalsnicht Frauen). Dies zwingt die betroffenen Frauen (bzw. Männer) dazu vor Gericht per Gesetz eine Falschaussage zu begehen - werden sie doch genötigt zu behaupten, sie wären Männer (bzw. Frauen). Daher ist das TSG gesetzeswidrig.

Trotzdem wird analog zu dieser verqueren Sichtweise TS auch bei den psychischen Erkrankungen aufgeführt (Männer bzw Frauen, die sich "dem Gegengeschlecht" zugehörig fühlen). So, und nun kommt die Sache mit der öffentlichen Diskriminierung. Jetzt hat sowas natürlich auch Folgen. Zwar nicht direkt, aber umso massiver indirekt - nämlich immer dann wenn man mit Menschen zu tun hat, die in dem Thema nicht drinstecken, die aber "schon mal was davon gehört" haben. Dazu gehören dann z.B. Personen, die in Krankenkassen arbeiten, und ja, weil sie sich auch informieren wollen, dann auf die Information stossen, dass es sich eben nicht wirklich um Frauen handelt, die "im falschen Körper geboren wurden" sondern um Männer, die irgendwie "wirr in der Birne sind". Weil man aber ja nun nett sein will zu diesen Irren, und man ja in einer toleranten Welt lebt wird der verständnisvolle Sachbearbeiter vielleicht ganz freundlich dreinschauen, aber er schaut (aus seiner Sicht) eben in das Gesicht eines armen, verrückten Mannes (oh duziduzi). Wenn der Sachbearbeiter dann nicht so nett ist, wird er das sowieso für Spinnerei halten was dieser TS da will, was man diesem Sachbearbeiter ja nicht verübeln kann, denn offiziell ist es eben auch eine (eben psychische Störung).

So, das war aber nur der Sachbearbeiter. Jetzt hat man ja nicht nur mit Sachbearbeitern zu tun, sondern auch mit vielen, vielen anderen Menschen. Zum Beispiel wildfremden Menschen, denen man auf der Strasse begegnet. Die sind da auch nicht so "drin in der Materie" haben aber auch schon mal davon gehört, dass "es so Spinner" gibt, die glauben sie seien Frauen. Tja, und woher haben die das? Zum Beispiel aus dem Medien, mal RTL2 geguckt oder die Bildzeitung gelesen (mit Schlagzeilen wie "Skandal! Sie war mal ein Mann!)). Jetzt findet der Bildzeitungsleser womöglich eklig, diese Vorstellung, dass das mal ein Mann war - sind ja "sowieso alles Spinner und Verrückte". Tja, und offiziell sind sie das ja auch (weil psychische Störung).

Wie gut, dass man die Familie hat, gell? Die hat ja dann Verständnis. Soll er doch machen... "war ja erst der Sohn, nun ist es eben die Tochter" - das ist dann das höchste der Gefühle - im Alltag sieht's dann oft anders aus: Die Familie und Freunde verabschieden sich. Wer will schon mit so einem Irren etwas zu tun haben? Ok, er kann sich ja eigentlich nichtmal dagegen wehren, offiziell ist er es ja (weil psychische Störung).

Ewig könnte man die Liste weiterführen. Viele Probleme die uns das Leben zur Hölle machen können. Naja, vielleicht sind wir wohl selbst dran Schuld? Wir sind ja irre (weil psychische Störung).

So, und nun kommt der Punkt, an dem ich schlicht und einfach für mich sagen kann: Stopp! So stimmt das nicht. Und mal alles weggelassen, was an sekundären Problemen so an einen herangetragen wird - es bleibt letztendlich eines übrig - das Wissen(!), dass ich im falschen Geschlechtskörper auf die Welt gekommen bin. Dieser Gedanke ist die Konstante, die Probleme waren immer verschieden (siehe oben). Eine Konstante die soviel verrät, um was es eigentlich wirklich geht. Nun, das wissen wir doch schon lange. Zumindest spätestens, seit wir das Selbstbewusstsein (Nämlich das Bewusstsein über unser Selbst - und nicht etwa eine Verwirrtheit über unser Selbst) gefunden haben dazu zu stehen, was wir sind und was nicht.

Darum: Die Einordnung in den Katalog der psychischen Störungen unter F 64.0 ist nicht nur falsch (und basiert auf keiner Grundlage! sondern nur auf Vermutungen von Aussenstehenden) sondern führt zur Diskriminierung von Betroffenen. Auch wenn man den Zusammenhang so direkt gar nicht wahrnimmt - die ganzen Probleme, die daraus entstehen sind konkret. Sie treiben einige Betroffene in den Suizid, sie führen zu Ausgrenzung und Herabstufungen. Diese Einordnung macht aus uns Menschen zweiter Klasse, mit weniger Menschenrechten, obwohl jeder Mensch ja vor dem Gesetz gleich sein sollte (wie schon oben erwähnt zwingt das TSG Betroffene zur Falschaussage). Die Einstufung in die Liste der psychischen Störungen macht uns zu Menschen, die ihrer Existenz beraubt werden - sie macht uns zu Lügnern, armen Wesen, die nicht wissen, wer sie sind. Und damit die das nicht merken, und sich womöglich nix böses antun, darum gehen die lieben Doktoren auch ganz, ganz vorsichtig mit uns um (Achtung Zynismus!)

Ich fordere eine Umklassifizierung von TS entweder in einen Bereich der körperlichen Störungen (oder in einen Extra-Bereich, der nicht näher zu klassifizieren ist, um die Grundlage einer echten Behandlung zu schaffen, die dem Patienten wirklich hilft und ihn das nicht nur glauben macht) und eine sinnvolle Basis zu schaffen für Aufklärung, Forschung, und gesellschaftliche Wahrnehmung. Ich will mich nicht fühlen "wie" eine Frau, ich bin eine. Darüberhinaus ist es mein Anliegen das Transsexuellengesetz zu kippen - da es meiner Ansicht nach kein Gesetz geben sollte, welches Menschen vor Gericht dazu zwingt zu lügen.

Der Kampf um die Anerkennung als körperliche Störung ist darüberhinaus sehr wichtig, weil kein Mensch dazu gezwungen werden sollte, sich an seinem Selbst zu stören. Und genau darum geht es ja witziger weise eigentlich (!!!) der Psychotherapie --- sich von dem Zwang zu befreien, dass (um es mal in Worten von Jung auszudrücken) das Ich quasi "keinen Bock hat" das Selbst zu betrachten, weil da ja was sein könnte, vor dem man Angst haben könnte. Die Aufgabe jeder Psychotherapie ist es daher, das Ich (dazu gehört die Selbstbetrachtung, Anerlernte Konventionen, Regeln,...) mit dem Selbst zu versöhnen und das Bewusstsein über sich Selbst (Selbstbewusstsein) zu stärken.

Wenn also das "Selbst" (der Kern, das Innere, die Seele,...) nun weiblich ist, dann ist es auch aus Sicht der Psychotherapie völliger Unsinn, ja sogar schädlich, wenn man versucht aus einer weiblichen Seele eine männliche zu machen, die "glaubt", "fühlt", ... sie wäre weiblich. Weil: Das Selbstbild, die Selbstbetrachtung, das ist NICHT der Kern, sondern das "Ich" des Menschen.

Insofern ist die ICD-Einstufung als psychischer Defekt eben doch mit der Kern des Übels, bzw. die Menschen, die für die Einstufung verantwortlich sind. Die Kategorie zu ändern wäre problemlos möglich, mit Nutzen für alle Beteiligten - der Grund dafür, warum TS da überhaupt aufgeführt ist, ist mir nicht ganz klar. Das einzige, was nämlich als Motiv für diese Sichtweise übrigbleibt ist folgende: Die Lust am Unterdrücken von betroffenen Patienten, eine Art moderner Sadismus - das Ausüben eines psychologischen Drucks von Menschen, die Spass daran haben Macht auszuüben. Ich behaupte: Diese Macht wird missbraucht - wer Menschen seine Existenz beraubt, wer Menschen dazu bringt vor Gericht ihr eigenes Geschlecht zu verleugnen (Transfrauen, die unsinnigerweise behaupten müssen, dass sie mal Männer waren) um eine medizinische Behandlung zu erhalten, wer vorgibt "zu helfen" und in Wirklichkeit die Thematik TS ignoriert, der diskriminiert und verstösst gegen die Menschenrechte.

"DSMIV: Das Dsm4 ist das diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen."

Und damit dann auch gleich klar sein sollte, das die Identität gestört ist (und nicht etwa der Körper), kam dann dies hier:

"1994 ersetzte das DSM-IV-Komitee die Diagnose Transsexualismus durch den Begriff Geschlechtsidentitätsstörung."

Auch hier funktioniert die Sichtweise (Annahme einer psychischen Störung)  nur, wenn man Geschlecht lediglich über den Körper definiert. Dies ist meiner Ansicht nach eben FALSCH.

Selbst Mediziner die "uns" bisher gut gestellt sind, denken oftmals (zumindest habe ich den Eindruck) sie hätten da einen psychisch gestörten Mann vor sich, den man lieber mal Frau nennt, weil "er"sich so fühlt. Dieser Mediziner trägt dieses Bild (im allgemeinen) weiter an andere Mediziner, die tragen es weiter an andere Stellen, usw... Kommunikation und Bilder in der Öffentlichkeit verändern sich oft von Mensch zu Mensch. Ich habe den Eindruck, dass genau diese Von-Mensch-Zu-Mensch-Informationsübertragung in den letzten Jahren ja schon einiges bewegt hat - TS werden nicht mehr automatisch mit Rotlichtviertel, Prostitution, o.ä. in Verbindung gebracht. TS ist mittlerweile in der Gesellschaft angekommen, man ist jetzt "nett" zu den Männern, die sich WIE Frauen fühlen. Dass sie Frauen sind und schon immer waren (oder eben Männer, die schon immer Männer waren) ist eben noch nicht in den Lehrbüchern niedergeschrieben. Warum ich das so wichtig finde? Ich will nicht nur toleriert werden, wenn gerade das Wetter nach Freundlichkeit aussieht, sondern ich will gleiche Rechte unabhängig einer geheuchelten Toleranz. So eine Toleranz mag nämlich ganz schmeichelhaft sein, wenn sich dahinter aber trotzdem "nur" der verkrampfte Versuch verbirgt, nett zu sein, dann wird der Mensch, mit dem man es zu tun hat nicht mit einem kommunizieren können. Das geht bei diesem Thema, so glaube ich, nicht. Wer aus einer Frau einen Mann macht, der glaubt "nur" Frau zu sein - der wird diese Frau wie einen Mann einordnen und das ist ja gerade das, was man durch 'ne OP glaubt hinter sich gelassen zu haben.

Wie gesagt: Es ist erstmal wichtig, dass die richtige Grundlage jegliches Umgangs mit Transsexualität geschaffen wird - nach der alten Klassifizierung handelt es sich um eine Störung der "Identität" (psychische/geistige Störung), woraus sich ja allerlei Unfug ableitet, der betroffenen Menschen "ihren Weg" erschwert. Und da denke eben ich sehr praktisch - erst auf einer richtigen Grundlage, kann eine medizinische Behandlung in sinnvoller Weise erfolgen. Der Kampf um individuelle Anerkennung von medizinischen Leistungen (die ja immer noch nach gut Dünken entschieden werden) gehört dann der Vergangenheit an, da sich aus einer richtigen Einordnung direkte medizinische Konsequenzen ergeben - so gesehen eine Hilfe in Sachen Kostenübernahme und Streitereien mit Krankenkassen.

Die Vorteile einer richtigen Einordnung in den Bereich der körperlichen Störungen:

- wirkliches Ernstgenommenwerden der Aussage, dass es sich tatsächlich bei von Transsexualität betroffenen Personen tatsächlich um Menschen handelt, deren "Geschlechtskörper" von ihrem Selbst abweicht - daraus folgt die Grundlage für Forschungen nach Ursachen
- Ende der unsinnigen Annahme, dass es sich bei Transsexuellen um z.B. Männer handelt, die mittels GeschlechtsUMWANDLUNG mal eben ihr Geschlecht wechseln... (das mag zwar mit dem Körper stimmen, aber ich glaube nicht, dass sich der Kern des Menschen ändert) - daraus folgt ein einfacheres Vorgehen bezüglich der Anerkennung des eigenen Geschlechts vor Gericht (Einfache Korrektur des fehlerhaften Geschlechtseintrags in der Geburtsurkunde)... die hohen Kosten für Betroffene entfallen damit
- eine Psychotherapie kann als sinnvolle Begleitung erfolgen (und damit wird der Betroffene nicht mehr auf eine "psychische Störung" hin überprüft, was oftmals für Komplikationen sorgt, weil betroffene Personen gerne mal alle möglichen psychischen Krankheiten angedichtet werden) - daraus folgt eine wirkliche Hilfe (und nicht mehr die diskriminierende Prozedur, die eher einem "Prüfstand der Existenz" ähnelt)
- besserer und einfacherer Umgang mit Krankenkassen, da Transsexualität dann von den beteiligten Krankenkassenmitarbeitern bearbeitet werden muss (und der MDK nicht mehr nötig ist, der ja nur deswegen eingeschaltet wird, weil TS immer noch nicht offiziell im Katalog der Krankenkassen auftaucht). Willkür und das Glück einen netten Sachbearbeiter zu treffen ändern sich dann in standardisierte und sichere Abläufe (egal, ob der Mensch hinter dem Tresen einem nun wohl gesonnen ist, oder nicht). - daraus folgt: ein sinnvoller festgelegter Leistungskatalog, in dem alle notwendigen Massnahmen festgelegt sind (Laser-Epilation, Brustaufbau, OPs, ...)

Und nicht zuletzt: Wenn TS offiziell als "Ich bin im falschen Körper"-Störung (also dann ja konsequenterweise körperliche Störung) anerkannt ist, dann kann als nächster Schritt auch jeder betroffene Mensch in seinem Privatleben darauf hinweisen, dass er/sie nicht gaga im Kopf ist, sondern dass die Aussage mit dem "falschen Körper" tatsächlich der Realität entspricht. Daraus folgt dann wieder eine Erhöhung der Akzeptanz bei Famile/Freunden (und somit brauchen Betroffene keine Angst mehr haben sich vor ihrer Familie zu verstecken )... weitere Folge ist die Akzeptanz in der Berufswelt...

Durch die Umklassifizierung zur "körperlichen Störung" ist es darüberhinaus möglich, dass betroffene Menschen schon früh nötige Hilfe erhalten (sei es durch den Halt in der Familie, sei es durch die Gesellschaft, sei es durch Ärzte, sei es durch das Rechtssystem)... somit kann direkt (und ohne die bisher üblichen Verzögerungstaktiken mancher Beteiligter) schnell geholfen werden.

Die Frage ist: warum ist es bisher noch nicht so? Ich dachte auch immer die Krankenkassen sind die Bösen - aber weit gefehlt, ist ein Mensch eben immer abhängig davon, was ein sogenannter Experte so von sich gibt. Dass einige Leute, die massgeblich für die Manifestierung der diskriminierenden Sichtweise (einer psychischen Störung) mitverantwortlich waren (in Form z.B. des TSG) dann immer ganz unschuldig auf die Krankenkassen zeigen, macht die Sache nicht besser. So gesehen sind das gar keine wirklichen Empfehlungen, die auf einer Grundlage basieren - sondern lediglich "äussere" Umgangsformeln einer Angelegenheit, die sich diejenigen, die die Standards entwickelt haben auch nicht genau erklären können. Und genau da liegt das Problem: Wie soll eine Krankenkasse eine Störung in den Katalog der behandlungswürdigen Störungen aufnehmen, wenn offiziell daraus eine psychische Störung gemacht wird, die man nicht "behandeln" kann. Klar, da kann man dann ganz wirre und völlig weltfremde Gedankenkonstruktionen entwickeln, doch Sinn macht das hinterher trotzdem nicht. Und da jeder Mensch nun im Innersten ja eine ziemlich gute Intuition hat, was stimmt und was nicht - eben auch Leute in der Krankenkasse - darum ist auch klar, dass TS bisher nicht offiziell im Katalog auftaucht... Also: Ich behaupte: Das Übel in Sachen TS liegt genau da, wo man oberflächlich betrachtet die Hilfe erwarten würde: Im verqueren Überschatten (im unbewussten negativen Bereich jedes Partizipanten) der Psycho-Medizin.

Trotzdem gibt es ja sinnvoller Erkenntnisse genau aus diesem Medizinbereich - so habe ich nichts gegen eine sinnvolle medizinische Abfolge. Ich finde sogar die Standars of Care an sich ganz praktikabel - nur: es wird mal Zeit, dass diese Abfolgen (die ja auf praktischen Erkenntnissen basieren - man sieht halt, dass es so "am besten funktioniert") durch ein Ernstnehmen der Aussage "Ich bin im falschen Geschlechts-Körper geboren" ergänzt werden. Dieser Wahrheitsgehalt wird immer noch abgestritten. Ach ja: Apropos Eigendiagnose: Welche Krankheit beruht denn nicht in erster Linie auf einer Eigendiagnose (ausser vielleicht den Krankheiten und Störungen die für die Medizinindustrie wirtschaftlich interessant sind)? Wenn man zum Arzt geht, dann ist man selbst(!!!) hingegangen, weil man selbst(!!!) einen Termin ausgemacht hat - in der Regel wird der Arzt erstmal genau die Vermutung, die man selbst(!!!) mit zu ihm gebracht hat überprüfen. Warum ist das bei der Aussage "Ich bin im falschen Körper geboren" nicht so? Ganz einfach: Weil diese Aussage von den sogenannten "Experten" (Psycho-Medizin) zur Lüge erklärt wird (es handelt sich laut ICD ja um eine Identitätsstörung...) - blöd ist nur, dass die Betroffenen wissen, dass die Sache stimmt. Würde ich die Sache so sehen wie die meisten F64.0-Experten (was ja völliger Unsinn wäre), dann wäre jede transsexuelle Frau ein Mann. Und das einzige, was an ihr (fast) weiblich wäre, wäre das was die Chirurgen und Endokrinologen an den Mann drangebastelt haben. Dass sie (eigentlich sollte man hier das diskriminierende "er" benutzen) dann hinterher (was eine Farce) ihren/seinen Geschlechtseintrag geändert bekommt, ist dann so ein kleines Trostpflasterli. ... ich hoffe, man hat meine Ironie als solche erkannt. Was macht es für einen Sinn, wenn man aus einer Frau (die mit männlichen Geschlechtsorganen geboren wurde) einen Mann machen will? Im übrigen könnte man das nur(!), wenn man als einziges Geschlechtskriterium den Körper anerkennen würde. Das es da mehr Faktoren gibt, ist aber bereits seit einigen Jahrzehnten bewiesen....

"Historisch wird Geschlecht mit dem biologischen und medizinischen Verständnis von Frau und Mann gleichgesetzt, dem ein deterministisches Denken zugrunde liegt. Durch die Geschlechterforschung wurde dies als Mythos entkräftet. Heute geht man davon aus, dass zahlreiche Faktoren entscheidend dafür sind, ob Menschen als Männer oder als Frauen leben."

Quelle: HU Berlin / Maihofer

Die offizielle Sichtweise der Psychomedizin ist nicht nur von mir gefühlter, sondern ein offiziell logisch durchdenkbarer Unsinn. Wenn man diesen Unsinn nun als Unsinn entlarvt, dann kann man sich tatsächlich auf das konzentrieren, um was es geht: Um nichts weniger als das individuelle Wissen um seiner Selbst. ...

Dieses Selbst ist entscheidend für das Zusammenleben der Menschen - nur so ist Kommunikation möglich - nur so funktioniert Gemeinschaft. Durch die Fehleinordnung der Transsexualität in den Bereich der psychischen Störungen (und der Existenz des auf dieser Sichtweise aufbauenden Transsexuellengesetzes) wird dieser Faktor erheblich gestört. Bisher ist es nämlich so, dass selbst die toleranten Menschen oftmals lediglich TOLERIEREN, dass da "ein Mann aus der ihm zugewiesenen Männerrolle ausbricht" und nun zur "Frau wird". Und das eben halte ich für falsch - es bricht ja kein Mann aus einer Rolle aus, sondern eine Frau versucht lediglich den "zu ihr gehörenden" Geschlechtskörper zu erlangen. Das was daraus entsteht wird automatisch ins "Bild" Frau passen, da eine Frau ja nun einmal ein weibliches Selbstverständnis hat (welches ja der Ursprung der Transsexualität ist).

In Wirklichkeit gäbe es (so denke ich) allerdings keinen Grund, warum ein Mann sein Geschlecht wechseln soll (gut, wenn man Geschlecht nur über den Körper definiert mag die Formulierung stimmen - nur wird, sollte man so antiquiert denken, TS niemals erklärbar sein). Wenn langsam mal klar wird, dass da eine Frau, die aufgrund eines falsch zugewiesenen Geburtseintrages (dem körperlichen) sich einer falschen Rollenerwartung unterstellt hat - und der Geschlechtskörperwechsel dann eine Angleichung an das Selbst ist - dann ist TS tatsächlich gesellschaftlich ernstgenommen.

Transsexualität ist eine körperliche Störung, es ist mein Ziel, dass diese auch als solche anerkannt und auf dieser Grundlage basierend behandelt wird. Ist Transsexualität diagnostiziert hat meiner Ansicht nach als erstes (!) eine Korrektur des fehlerhaften Geschlechtseintrages zu erfolgen. Dies wäre theoetisch auch bereits heute (ohne Änderung der Gesetze) möglich.

Das Personenstandsgesetz sieht zum Beispiel folgendes vor:

§ 46 PStG

(2) Sind in der schriftlichen Anzeige einer Geburt oder eines Sterbefalls die Angaben unrichtig oder unvollständig und ist der richtige oder vollständige Sachverhalt durch öffentliche Urkunden oder auf Grund eigener Ermittlungen des Standesbeamten festgestellt, so trägt er den richtigen oder vollständigen Sachverhalt in das Personenstandsbuch ein.


§ 45 PStG

(1) Lehnt der Standesbeamte die Vornahme einer Amtshandlung ab, so kann er auf Antrag der Beteiligten oder der Aufsichtsbehörde durch das Amtsgericht dazu angehalten werden.


Ich glaube übrigens nicht, dass es nötig ist auf einen Geschlechtseintrag - der auf Grund körperlicher Merkmale erstellt wird - zu verzichten (und damit die Gesetze derart zu verändern)- in 99 Prozent aller Fälle liegt man da ja richtig mit. Nur: Es wäre sicher hilfreich, wenn man mal festhalten würde, dass es eine absolute 100-prozentigkeit in der Natur nicht gibt. Es gibt immer Abweichungen von der Regel. Genau diese Erkenntnis ist ja nun auch nicht neu... Also ist es eigentlich ganz einfach: Wenn Mensch weiss, was ist, wenn Mensch also über sein Geschlecht im Klaren ist, dann lässt er/sie seinen fehlerhaften Geschlechtseintrag einfach ändern (nach Untersuchung von Experten - ähnlich wie das ja heute schon so ist) und gut ist die Sache. Ich behaupte: Kein Mensch, der nicht betroffen ist, wird sich überhaupt jemals darüber Gedanken machen über das Thema - darum: im Prinzip ganz simpel (dass diese Simplizität in der Praxis noch zu erkämpfen ist, steht ausser Frage - doch praxisnahe Konzepte setzen sich mittel- bis langfristig immer durch).

Ich finde, dass es das Recht eines jeden Menschen ist sein Geburtsgeschlecht anerkannt zu bekommen - was dann entscheidend ist, ist was das Selbst des Menschen ausmacht. Wie gesagt: in 99 Prozent aller Fälle mag der Körper ja auch zum Identitätsgeschlecht passen - nur sollte doch längst bekannt sein, dass es da Ausnahmen gibt. Es ist bei diesen Ausnahmen nicht die Geschlechtsidentität gestört, sondern lediglich der Geschlechtskörper. Es ist ja nicht die Hülle, die bestimmt was ein Mensch "im Kern" ist... sonst wäre ein Mensch, der einen Autounfall hat und beide Beine verliert hinterher ja kein "kompletter Mensch" mehr - dass sich sein äusseres Leben und der Umgang mit sich selbst verändert (und damit auch der Umgang mit anderen) ist klar - nur sein Innerstes wird sich dadurch nicht verändern. Der Kern bleibt.

Man sieht, ich halte die Seele/den Kern/das Selbst des Menschen für das eigentliche, was einen Menschen zum Menschen macht. Ein toter Körper ist lediglich ein Körper. Die "Energie" die einen Menschenkörper am Leben hält ist für mich das, was den Menschen zum lebendigen Wesen macht. Der Körper ist eine Hülle.

Das grosse Mysterium in Sachen Transsexualität ist gleichzeitig ein Hinweis auf die grosse Weisheit, die in der Thematik liegt. In von Transsexualität betroffenen Personen spiegelt sich Bewusstsein. - und weil dem so ist, wird im Zusammenhang mit der Beschreibung der Transsexualität jedwede Interpretation möglich sein. Jeder Mensch kann in Transsexualität das sehen, was er will. Darum macht es wohl auch keinen Sinn, wenn man hier nach der ultimativen Erkenntnis sucht (die Erkenntnis über die Erkenntnis wird ein wenig schwierig werden... ), sondern man kann lediglich gute Rahmenbedingungen für den Umgang mit Transsexualität schaffen. Um betroffenen Personen also zu helfen, brauche ich mich überhaupt gar nicht mit pseudo-wissenschaftliche Verstrickungen zu beschäftigen und Grabenkämpfe führen, sondern ich kann nur eines: die Aussage "ich bin im falschen Körper geboren" ernstnehmen. Mehr ist glaube ich nicht möglich - mehr wird auch niemals möglich sein. Darum ist Transsexualität auch eine Störung, bei der lediglich festgestellt werden kann, dass der "Körper" falsch ist. Egal aus welchem Blickwinkel man die Thematik betrachtet - das ist das Minimum, was übrigbleibt, wenn man alle Differenzen beiseite lässt. Und genau für diese Anerkennung der Kernaussage kämpfe ich. Warum ich nun sage, dass Menschen, die TS in den Bereich der psychischen Störungen "gebracht" haben letztendlich diejenigen sind, die den Kern der Diskriminierungen darstellen dürften, müsste ja nun etwas klarer werden: Es handelt sich nämlich um Menschen die NICHT wissen um was es eigentlich geht, die aber ein Wissenschaftsgebäude errichtet haben und meinen, sie könnten über Transsexuelle richten. Dies wird so nicht möglich sein.

Und ehrlich gesagt: Um was geht es dem Betroffenen? Letztendlich um praktische Hilfe, oder? Also ist es nötig, genau dafür zu sorgen, dass jeder Betroffene jede mögliche Hilfe erhält, die aus ethisch-moralischer Sicht notwendig ist. Ich bilde mir ein, dass schon eine Menge erreicht ist, wenn TS als Geschlechtskörperabweichung zum eigenen Selbst anerkannt wird (weil es ja dann im Prinzip die Ernstnehmung des Satzes "Ich bin im falschen Körper geboren" ist). Dazu muss TS erstmal aus dem F-Katalog der WHO (ICD) und zusätzlich muss es möglich sein, seinen fehlerhaften Geburtseintrag ändern zu lassen. Wenn das erreicht ist, wird aus der primären Anerkennung von TS eine sekundäre Anerkennung folgen: faire Behandlung vor den Krankenkassen, Unterstützung in Sachen medizinischer Massnahmen, soziale Anerkennung,... usw...

TS ist eine ganz simple Sache - wer daraus eine komplizierte machen will, der wird das auch können - wie schon oben erwähnt - Transsexualität bietet sich auf Grund seiner eigenen Logik hervorragen dazu an, bis ins Unendliche zu denken - wer es tun will, wer Lust darauf hat sich sinnlos den Kopf zu zerbrechen: bitteschön - es geht aber auch ohne. Mit allerdings auch. Das was zwischen mit und ohne übrigbleibt, nennt man dann Realität (oder Praxisnähe).

Der Zweifler wird jetzt anmerken, dass da ja jeder einfach mal behaupten könnte, er/sie wäre im "falschen Körper" geboren, wo sind denn da die Beweise? Ich behaupte, die Beweise sind das Ergebnis der praktischen Erfahrungen der letzten Jahrzehnte - Transsexualität ist eine Störung, die körperlich behandelt wird, die Betroffenen wissen nach erfolgreicher Behandlung, dass sie nun "im richtigen" (oder zumindest ein wenig richtigeren) Körper "stecken". Dies sollte man ernstnehmen. Genauso wie die Aussage "Ich bin im falschen Körper" geboren - ja ist dies doch tatsächlich die Wahrheit!

Wobei es natürlich trotzdem wichtig ist auszuschliessen, ob da nicht evtl. psychische Störungen vorliegen, selbst die Standards Of Care finde ich sinnvoll, nur zeigen ja gerade Ausschlussdiagnosen tatsächlich, was TS nicht ist: Eine psychische Störung (gut, jetzt gibt es vielleicht Menschen, die denken, dass man die bisher nur noch nicht gefunden hat - ich behaupte, dass man sie NIE finden wird, weil es KEINE IST) Wie gesagt, ich mag lediglich, dass der Satz "Ich bin im falschen Körper geboren" mal ein wenig ernster genommen wird, und ich denke, dass ernst dann (ja, das denke ich wirklich) eine echte Grundlage geschaffen wird um Transsexualität von einer ominösen nicht-existenten psychischen Störung (wie schizo ist das denn, wenn man eine Störung, die nicht nachgewiesen ist, dann einfach mal mir nichts dir nicht zu einer psychischen Störung erklärt, bloss weil man sie sich nicht erklären kann? Was soll denn sowas?) zu einer ernstzunehmenden und "greifbaren" Angelegenheit werden zu lassen. Das geht eben nur, wenn man die Kernaussage ernst nimmt. Und erst dann, kann man überhaupt wissenschaftlich vorgehen Transsexualität zu erforschen. Es ist nämlich völlig unwissenschaftlich, wenn man an etwas nicht glaubt, aber trotzdem danach sucht. Wissenschaft ist das Beobachten, und wenn man etwas nicht versteht sucht man nach antworten. Also: Es gibt Menschen, die sagen, sie seien "im falschen Körper" geboren. Jetzt kann man zweierlei tun: Man kann danach forschen, warum ein Mensch das behauptet (obwohl die pauschale Realität dagegen spricht), oder man kann danach forschen, ob es möglich ist, dass ein Mensch im falschen Körper auf die Welt gekommen ist (weil ich diesem Menschen prinzipiell erst einmal "Selbst-Wissen" unterstelle). Wenn man aber davon ausgeht, dass kein Mensch in der Lage ist eine ultimative und pauschale Aussage über die Wahrheit zu treffen, dann ist die erste Variante nicht möglich - also folgt als logische Konsequenz erstmal das Vertrauen in das "Selbstbewusstsein" des anderen. Einfach ausgedrückt: Destruktive Sichtweisen sind welche, die dem anderen die Fähigkeit absprechen ein Selbstbewusstsein zu haben. Und (was nun auch wieder logisch scheint): gerade Psychotherapeuten scheinen auf Grund ihrer Profession genau dafür anfällig zu sein.

Deswegen ist es mir ein grosses Anliegen, dass Transsexualität nicht einseitig als psychische Störung (Geschlechtsidentitätsstörung) angesehen wird, sondern zumindest als Extra-Punkt im Katalog der WHO auftaucht (z.B. unter "sonstiges"). D.h. die hierarchischen "Das-ist-mein-Gebiet"-Machtstrukturen, die zur Zeit noch einseitig im Bereich der Psycho-Medizin liegen müssen Platz machen für eine medizinspartenübergreifende Gesamtbetrachtung (unter Beteiligung aller am Thema involvierten Wissenschaften und Medizinzweige - u.a. auch Chirurgie, Endokrinologie, aber auch Neurowissenschaften oder Humangenetik). Und dazu muss erst einmal der (*repeat*) Satz "Ich bin im falschen Körper geboren" dahingehend ernstgenommen werden, dass es tatsächlich möglich ist, dass Frauen mit Penis auf die Welt kommen können und Männer mit Gebärmutter.

Auf der anderen Seite finden sich bei TS die Hinweise ja schon recht früh - und, ja, ich habe auf einer guten Seite mal gelesen: Wenn überhaupt schon mal die Frage aufkommt, ob man den TS ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit schon mal gross - denn: wer würde sich denn eine solche Frage stellen, wenn es nicht so wäre? Und nochmal zu deinem Satz: Man könnte ihn auch auf andere "unsichtbare" (wobei ich glaube, dass man bei TS durchaus etwas "sehen" kann) Störungen anwenden - und, ja, ist es nicht so, dass ziemlich viele Störungen/Krankheiten zuallererst einmal "unsichtbar" sind? Zuerst einmal gibt es eben a) den Patienten, der zum Arzt geht und b) in Folge davon einen Mediziner, der den Patienten in der Sache untersucht, die der Patient erstmal als Behauptung mitgebracht hat. Bei TS ist das in Deutschland noch immer nicht so - der Grund ist das Ignorieren der Aussage "Ich bin im falschen Körper" (oder ähnliches) geboren bzw. die Einkatalogisierung in den Bereich der psychischen Störungen (F 64.0). Darum gehört das geändert.

"Wir wissen nun, dass das, was in der Vergangenheit als Transsexualität bekannt war, nun keine psychische Störung ist, aber es hat etwas mit neuronalen Mustern zu tun. Transsexuelle Personen oder Menschen mit dem Harry Benjamin Syndrom besitzen bereits das Gehirn des Geschlechtes, von dem sie bereits immer wussten, dass sie ihm angehören. Neuere Studien besagen, dass das "Geschlecht des Gehirns" das wahre Geschlecht eines Menschen bestimmt, was bedeutet, dass jemand, der mit dem Harry Benjamin Syndrom auf die Welt gekommen ist, bereits dem "anderen Geschlecht" angehört."

Quelle: http://sindromebenjamin.tripod.com/id18.html

"In einer sehr kontrovers und emotional geführten Diskussion wurde herausgearbeitet, dass jede Betroffene ihre Lebensstrategien favorisiert. Dabei wurden Vorteile und Nachteile herausgearbeitet und gesellschaftliche Konfliktpunkte aufgezeigt. Ergebnis war, dass im Großen und Ganzen alle Meinungen in zwei Strategien eingeordnet werden konnten.

A:Ich verstehe mich als Frau mit einer "besonderen" Vergangenheit, bin sichtbar als solches und gehe mit dieser Situation sehr offen um.

B:Ich versuche alles dafür zu tun, als "Bio"-Frau durchzugehen und behalte mein Geheimnis für mich. Das gilt auch für den Partner und die engsten Freunde.

In diesem Zusammenhang wurden auch die lebenslangen Folgen der Diagnose F64.0 herausgearbeitet. Von allen Anwesenden wurde die F-Kodierung als psychisch kranke Person abgelehnt. Wichtig war allen, dass in diesem Zusammenhang nur von einer körperlichen Fehlbildung gesprochen werden kann, die aber bei allen operativ korrigiert wurde. Demzufolge liegt kein Krankheitsbild mehr vor. Immer noch wird von den Ärzten dieser "Irrglaube" von einer Persönlichkeits- und Verhaltensstörung bzw. einer Störung der Geschlechtsidentität vertreten, obwohl dieses auf heute lange überholten, veralteten und unbewiesenen Annahmen beruht. Die Reduzierung auf eine rein körperliche Anormalität würde den gesamten Bereich der für alle quälenden Psychotherapien vereinfachen. Verschiedene Probleme dieser heute nicht mehr akzeptierbaren, veralteten Diagnose F64.0 wurden diskutiert. Dabei wurde noch einmal aufgezeigt wie z.B. vor allem die Versicherungsbranche oder verschiedene Arbeitgeber darauf reagieren. Dabei genügt nur die vage Annahme, als lebenslang psychisch belastete Person zu gelten, was ja durch die heute noch geltende Fachmeinung über Transsexualismus ->> F 64.0 auch noch untermauert wird! "


Quelle: http://www.geocities.com/frauenprojektq50/dokumentation2005sep.htm

"Transsexuelle haben, oft von der Kindheit an, das starke Gefühl im falschen Geschlecht geboren zu sein. Die mögliche psychogene oder biologische Ätiologie der Transsexualität ist viele Jahre Gegenstand von Debatten gewesen [1,2]. Hier zeigen wir, daß die Größe der zentralen Unterteilung des bed nucleus der stria terminalis (BSTc), ein Bereich des Gehirns, der essentiell für das geschlechtliche Verhalten ist [3,4], bei Männern größer ist als bei Frauen. In Mann-zu-Frau-Transsexuellen wurde ein BSTc der Größe wie bei Frauen gefunden. Die Größe des BSTc war nicht beeinflußt durch Geschlechtshormone im Erwachsenenalter und war unabhängig von der geschlechtlichen Ausrichtung. Unsere Studie ist die erste, die eine weibliche Gehirnstruktur in genetisch männlichen Transsexuellen zeigt, und unterstützt die Hypothese, daß Geschlechtsidentität sich als Folge einer Wechselwirkung zwischen Heranreifen des Gehirns und Geschlechtshormonen entwickelt [5,6]."


Quelle: http://www.transfamily.de/htm/definition/hirn.htm

"Es gibt neue Anzeichen dafür, dass das menschliche Gehirn sich viel früher in eine männliche und weibliche Richtung entwickelt, als bisher angenommen - nämlich schon bevor Sexualhormone zum tragen kommen. "

Quelle: http://www.nature.com/nature/journal/v427/n6973/full/427390a.html

Kommentare
Geschichtlicher Vergleich mit der Diskri
Geschrieben von Kim am 2006-06-17 16:28:32
Obwohl Homosexualit?t und Transsexualit?t zwei v?llig verschiedene Dinge sind, so gleicht sich doch die diskriminierende Sichtweise aus einer angeborenen Tatsache eine psychische St?rung konstruieren zu wollen. Im Unterschied zur Akzeptanz von Homosexualit?t hinkt das Thema Transsexualit?t gesellschaftlcih 40 Jahre hinterher. Im folgenden ein interessanter Artikel Jack Drescher, von der Website: http://www.community-muenchen.de/drescher.htm 
 
Zur Geschichte von Homosexualit?t und Psychiatrie 
 
Von Jack Drescher 
 
Viel ist ?ber die sogenannten Ursachen von Homosexualit?t spekuliert worden. Historisch finden sich drei Typen von Theorien in der juristischen, wissenschaftlichen und medizinischen Literatur zu den Ursachen von Homosexualit?t: 
 
Theorien normaler Variationen definieren die gleichgeschlechtliche sexuelle Anziehung als eine nat?rlich vorkommende Form der Sexualit?t, vom selben Rang wie die Heterosexualit?t. Zum Vergleich ist eine h?ufige Normvariante bei Menschen zum Beispiel die Linksh?ndigkeit. 
 
Eine zweite Art von Erkl?rungsmodellen, Theorien der Pathologie, definierten die erwachsene Homosexualit?t als Krankheit oder abnormen Zustand, abweichend von einem nat?rlichen vorgegebenen, heterosexuellen Entwicklungspfad. Die Vermutungen ?ber krankmachende Einfl?sse beinhalteten unter anderem: vorgeburtliche hormonelle ?ber- oder Unterversorgung, ein ?berma? an m?tterlicher Zuwendung, ungen?gende v?terliche Zuwendung, Verf?hrung durch eine ?ltere Person, ein dekadenter Lebensstil oder spirituelle Verwirrung. 
 
Schlie?lich betrachteten Theorien der Unreife Homosexualit?t als potentiell normale Phase - obgleich eine vorr?bergehende - , die auf dem Weg zur reifen erwachsenen Heterosexualit?t ?berwunden wird. 
 
Im Jahr 1973 best?tigte die American Psychiatric Association (APA) das Paradigma der Normvariation und entfernte Homosexualit?t aus ihrer Auflistung psychischer St?rungen. Dem Beispiel der APA folgend, ?bernahmen die wichtigsten Verb?nde und Standesorganisationen des Gesundheitswesens in den USA und anderen L?ndern das Paradigma von Homosexualit?t als normaler Variation des sexuellen Verhaltens. Im Jahr 1993 wurde Homosexualit?t schlie?lich auch aus der International Classification of Diseases (ICD) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) entfernt. 
 
Fr?he moderne Theorien 
 
Die moderne Geschichte der Homosexualit?t beginnt f?r viele Historiker im 19. Jahrhundert. Im Jahr 1864 ver?ffentlichte Karl Ulrichs, ein deutscher Anwalt, die Abhandlung "R?tsel der mann-m?nnlichen Liebe". Er vertrat die These, dass Homosexualit?t f?r manche M?nner normal sei. Mit weiblichen Anteilen und weiblichem Wesen versehen, bildeten diese M?nner ein "drittes Geschlecht". Da der Begriff "Homosexualit?t" noch nicht erfunden war, bezeichnete Ulrichs diese M?nner als "Urninge". 
 
Eine gegens?tzliche Hypothese wurde durch Krafft-Ebbing verteten. In seiner Psychopathia Sexualis (1886), einem medizinischen Kompendium unkonventioneller sexueller Verhaltensweisen, bezeichnete Krafft-Ebbing Homosexualit?t als "degenerative" psychiatrische Abweichung. Wie viele Menschen heute, glaubte er, dass einzelne Menschen mit einer biologischen Pr?disposition f?r Homosexualit?t geboren werden. Im Gegensatz zu jenen, die heute glauben, dass Homosexualit?t angeboren sei, sah Krafft-Ebing Homosexualit?t jedoch nicht als normalen Wesenszug, sondern als angeborene Krankheit. 
 
Theorien der Unreife: Sigmund Freud 
 
Eine dritte Position in jenen fr?hen modernen Debatten zu den Ursachen der Homosexualit?t vertrat Sigmund Freud in den "Drei Abhandlungen ?ber die Sexualtheorie" (1905). 
 
Freud widersprach Krafft-Ebings pathologisierender Beschreibung der Homosexualit?t. Freud widersprach auch den Thesen eines "dritten Geschlechts". Er beanspruchte f?r die Psychoanalyse, sie stehe "im Gegensatz zu jedem Versuch, Homosexuelle vom Rest der Menschheit als eine Gruppe mit spezifischen Charakterz?gen zu unterscheiden". 
 
Freud verstand Homosexualit?t statt dessen als normales Entwicklungsstadium eines jeden Menschen. In seiner Krankheitslehre war homosexuelles Verlangen bei Erwachsenen ein Hinweis f?r einen Stillstand der psychosexuellen Entwicklung. 
 
In seinem "Brief an eine amerikanische Mutter" schrieb Freud: 
 
"Ich folgere aus Ihrem Brief, dass Ihr Sohn homosexuell ist. Ich bin h?chst beeindruckt von der Tatsache, dass Sie diesen Begriff in Ihren Informationen ?ber ihn nicht selbst erw?hnen. Darf ich Sie fragen, warum Sie ihn vermeiden? Homosexualit?t ist sicher kein Vorteil, aber sie ist nichts, dessen man sich sch?men m?sste, kein Fehler, keine Entartung; sie kann nicht als Erkrankung eingeordnet werden; wir nehmen an, sie ist eine Variation der sexuellen Funktion, erzeugt durch einen gewissen Stillstand der sexuellen Entwicklung. Viele hoch respektable Pers?nlichkeiten vergangener Zeiten und der Gegenwart waren homosexuell, darunter einige der gr??ten M?nner (Plato, Michelangelo, Leonardo da Vinci, etc.)...." (Freud 1935). 
 
Theorien der Pathologie: die amerikanischen Neo-Freudianer 
 
Die Psychoanalytiker in der Mitte des 20. Jahrhunderts begr?ndeten ihre klinischen Praxis auf den Arbeiten von Sandor Rado (1940). Rado behauptete, dass Freuds Theorie der angeborenen Bisexualit?t ein Irrtum sei, dass es eine normale Homosexualit?t nicht g?be und dass Heterosexualit?t die biologische Norm sei. 
 
Rado hielt die Homosexualit?t f?r psychopathologisch - eine phobische Meidung der Heterosexualit?t, verursacht durch unzul?ngliches Elternverhalten in der fr?hen Kindheit. Seine Theorie hatte viele Anh?nger. Ausgehend von Radios Perspektive hielten Bieber und andere (1962) die Homosexualit?t f?r "eine pathologische biosoziale, psychosexuelle Anpassung als Folge von umfassenden ?ngsten in Bezug auf die ?usserung heterosexueller Impulse". Socarides (1968) nannte die Homosexualit?t "eine Aufl?sung der Trennung von der Mutter, indem man vor allen Frauen fl?chtet". Ovesey (1969) behauptete, die Homosexualit?t sei "eine abweichende Form der sexuellen Anpassung, zu der der Patient durch das Eindringen von Angst in die normale sexuelle Funktion gezwungen wird". 
 
Diese psychoanalytischen Theorien hatten einen bedeutenden Einfluss auf das psychiatrische Denken in der Mitte des 20. Jahrhunderts und waren Teil der wissenschaftlichen Begr?ndung mit der die Diagnose der "Homosexualit?t" in die zweite Auflage des Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders (DSM-II, American Psychiatric Association 1968) aufgenommen wurde. 
 
Theorien der normalen Variationen: die APA-Entscheidung von 1973 
 
In den fr?hen 70iger Jahren des 20. Jahrhunderts begann die American Psychiatric Association (APA) einen Entwicklungsprozess, an dessen Ende das Vertrauen des DSM-II auf die meta-psychologischen Formulierungen der Psychoanalyse aufgegeben wurde. Statt dessen n?herte sich die APA einer diagnostischen Krankheitslehre, der medizinische und "beweisgest?tzte" Modelle zu Grunde lagen. Das neue Handbuch "Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, 3. Auflage" (DSM-III) wurde schlie?lich im Jahr 1980 ver?ffentlicht. Zuvor f?hrte aber eine Reihe von Ereignissen zu der Entscheidung der APA im Jahr 1973, das bestehende DSM-II zu erneuern und Homosexualit?t per se von der Liste psychischer St?rungen zu streichen. 
 
Der Ausl?ser f?r diesen Wandel kam von Aktivisten der Schwulenbewegung, deren Proteste das Jahrestreffen der APA 1970 sprengten. Diese Proteste brachten das wissenschaftliche Komitee der APA, das gerade mit der Neuformulierung des DSM-III begann, dazu zu erw?gen, ob Homosexualit?t in dem diagnostischen Handbuch verbleiben sollte. Ein Unterkomitee, das sich mit dieser Streitfrage besch?ftigte, arbeitete sich durch die wissenschaftliche Literatur aus nicht-psychoanalytischen Quellen, ein Gesamtwerk, das die Sicht von Homosexualit?t als normale Variante menschlicher Entwicklung unterst?tzte. Eine bemerkenswerte wissenschaftliche Untersuchung war Alfred Kinseys Bericht (1948, 1953), dass Homosexualit?t unter Nicht-Patienten in der Bev?lkerung st?rker verbreitet war, als allgemein angenommen. Ford und Beachs volkskundliche Studie (1951) best?tigte Kinseys Feststellung, dass Homosexualit?t kein seltenes Ph?nomen sei. Evelyn Hooker (1957) wies auf der Grundlage von Projektionstests nach, dass entgegen psychoanalytischer Theorie, eine Gruppe m?nnlicher homosexueller Nicht-Patienten nicht mehr psychopathologische St?rungen aufwies, als eine heterosexuelle Vergleichsgruppe. 
 
Diese und andere Studien f?hrten das wissenschaftliche Komitee der APA zu der Entscheidung, dass die wissenschaftliche Tatsachenlage die Sicht von Homosexualit?t als normaler Variante menschlicher Sexualit?t unterst?tzten. Das Komitee empfahl Homosexualit?t sofort aus dem DSM-II zu entfernen. Bevor es dazu kam, erhoben vor allem psychoanalytische Praktiker in einer Petition Einspruch gegen diesen Beschluss. Die Unterzeichner forderten, dass die wissenschaftliche Entscheidung der gesamten APA-Mitgliedschaft zur Abstimmung vorgelegt werden sollte. Trotz des Protestes der Psychoanalytiker stimmten die Mitglieder der APA f?r die Entscheidung des wissenschaftlichen Komitees und Homosexualit?t wurde aus dem diagnostischen Handbuch entfernt. 
 
Die politische Dimension der klinischen Debatte 
 
Es ist bemerkenswert, dass die Entscheidung der American Psychiatric Association im Jahr 1973 den politischen, staatlichen, religi?sen und p?dagogischen Institutionen und Medien die M?glichkeit nahm, sich weiterhin auf medizinische oder wissenschaftliche Begr?ndungen f?r die Diskriminierung Homosexueller zu berufen. Ohne diesen Vorwand, entwickelte sich, insbesondere im letzten Jahrzehnt, eine beispiellose soziale Akzeptanz offen lebender Schwuler und Lesben. 
 
Der Autor Dr. Jack Drescher ist Herausgeber des Journal Of Gay And Lesbian Psychotherapy. Er ist Vorsitzender der American Psychiatric Association im New York County District. 
 
Dieser stark gek?rzte Text von Jack Drescher findet sich vollst?ndig in der amerikanischen Originalausgabe des Buches "Mental Health Issues in Lesbian, Gay, Bisexual, and Transgender Communities" (Hrsg. Billy E. Jones, Majorie J. Hill, Washington DC, 2002).
 
 
Quelle: http://www.community-muenchen.de/drescher.htm
Geschrieben von am 2007-05-27 00:51:30
Ich m?chte der Autorin meine Hochachtung f?r ihr au?ergew?hnliches R?ckgrat aussprechen, sich nicht dem enormen Druck zu beugen, der durch das TSG ausge?bt wird. Daran habe ich viel gelernt.
Geschrieben von am 2008-01-01 20:06:02
Zum Thema Transsexualit?t m?chte ich hinzuf?gen: Haarausfall genetisch oder nicht, wird auch nicht ohne weiteres von jedem hingenommen, obwohl das ja auch 'NATUR' ist. Betroffene haben trotzdem das Bed?rfnis nach Haaren auch wenn sie im Laufe einer Entwicklung zur?ckgeblieben sind. Deswegen sind diese Menschen weder Irre noch mit einem krankhaften Wunsch behaftet, nur weil Sie halt gerne Haare h?tten. ODER???

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