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10.11.2007
Vielleicht lohnt manchmal ein Blick in die USA, um ins Grübeln zu kommen. Dort wurde nun der Employment Non Discrimination Act (ENDA) verabschiedet, ein Gesetz, das die Rechte von Homosexuellen und Bisexuellen im Berufsleben schützen soll (und beispielsweise gesetzlich gesichert sein soll, dass Menschen auf Grund ihrer sexuellen Orientierung nicht gekündigt oder sonstwie benachteiligt werden können). Eigentlich eine tolle Sache, doch wurde hier eine Gruppierung aussen vor gelassen, die für dieses Gesetz mitgekämpft hat und deren Rechte man am Schluss geopfert hat: die Menschen, die von Transsexualität betroffen sind. Ursprünglich war geplant hier auch ein Anti-Diskriminierungsverbot auf Grund der Geschlechtsidentität durchzusetzen, doch wurde dieser Bereich nun gestrichen, damit laut der beteiligten Lesben- und Schwulenverbände überhaupt der andere Teil (sexuelle Orientierung) möglich ist.

Die Frage die sich mir stellt: Wie ist das möglich?

Mein kleiner Erklärungsversuch ist nun der folgende: Transsexualität, oder in den USA besser "Transgender", ist nun (genau wie in Deutschland auch) als Wunsch definiert, sein Geschlecht wechseln zu wollen (auch in Deutschland, da hier auch der DSM/ICD gilt). Klar, dass hier - ausgehend von dieser Theorie - die Notwendigkeit nicht erkannt wird, einer Frau, die als transsexuelle Frau geboren wurde (mit gegengeschlechtlichen körperlichen Merkmalen) zu helfen, wenn aus ihr per Aussendefinition ein Mann gemacht wird, oder bestenfalls ein Mensch, der gar kein Geschlecht hat (gemäss der verqueren Logik, es gäbe gar keine angeborene Geschlechtsidentität und Geschlecht wäre lediglich ein Produkt äusserer Sozialisierung - frei nach John Money).

Ich bin gespannt, was sich durch diese Opferung der Rechte transsexueller Menschen in den USA als positive Wirkung entfalten wird - wenn es das Wissen darum ist, hier konsequenter und selbstbewusster zu werden, dann kann dies nur gut sein. Wenn transsexuelle Menschen erkennen, dass zu ihrer Anerkennung auch die Anerkennung ihres Geburtsgeschlechtes gehört, und dass Geschlechtsumwandlungen unmöglich sind (weil ja lediglich die nicht-geschlechtsbestimmenden Merkmale wie z.B. die Genitalien oder die äussere Rolle wechselt, aber nicht das Geburtsgeschlecht/die angeborene Geschlechtsidentität), dann kann das noch ganz interessant werden...

Dass es diese Notwendigkeit der Auseinandersetzung auch hierzulande gibt, mag ich mal an folgendem festmachen: Bislang gibt es sein TSG, das vorsieht, dass z.B. transsexuelle Frauen erst nach der medizinischen Behandlung rechtlich als Mann angesehen werden, basierend auf der Grundlage, es würde sich um Männer handeln, die "Frau werden" (nach ICD  10 "Der Wunsch, als Angehöriger des anderen Geschlechtes zu leben und anerkannt zu werden") wollen, bislang wird noch von einigen konservativen Sexualwissenschaftlern geleugnet, dass es Frauen gibt, die mit einem Penis geboren werden, und bislang wird noch eine unbewiesene Geschlechtstheorie als "wahr" dargestellt (am Ende sogar von den Menschen, die als Vertreter des Jeder-Darf-Wie-Er-Will auftreten) - nämlich die der Geschlechtsbestimmung über körperliche Merkmale wie der Genitalien - wohingegen, diejenigen, die bereits unterschiedlichste wissenschaftliche Hinweise ihrer Existenz auf ihrer Seite haben, den sinngemässen Satz zu hören bekommen "Deine Existenz ist noch nicht bewiesen, und deswegen glaub ich nicht, dass es dich gibt".

Hier ein Beispiel:

"Wenn ich die Entscheidung treffe, im falschen Körper zu sein, warum kann ich die Entscheidung dann nicht mehr abändern?"

Was bitteschön entscheidet eine Frau, die mit gegengeschlechtlichen Merkmalen geboren wurde? Wo gibt es denn hier überhaupt die Möglichkeit zu entscheiden? Dass hier von einer "Entscheidung" gesprochen wird, ist nach meinem Empfinden eine Verhöhnung gegenüber der Existenz transsexueller Menschen. Der Satz stammt von einem Kommentar, der sich auf mut23.org eingefunden hat. Wer den kompletten Text lesen will, der kann dies: hier .
 
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