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Gutacher vs. Menschenrecht
Eigentlich hatte ich bereits einen Text fertig, der einmal konkrete Menschenrechtsverletzungen durch das im TSG verwobene Gutachterverfahren aufzeigt. Ich merke aber, dass diese Vorkommnisse einem normalen mitfühlenden Menschen regelrechte Magenkrämpfe erzeugen kann - wie es der Freundeskreis der Gutachter (die ja selbst oft mit zu denen gehören, welche die "Regeln" für die Behandlung transsexueller Menschen aufgestellt haben) schaffen kann, diese Geschehnisse zu leugnen, oder sogar so darzustellen, als wäre das ganz normal oder irgendwie sogar etwas positives, hinterlässt bei mir ein Gefühl von Ekel. Ein Ekel vor der Bösartigkeit eines von Medien und Poltik bisher nicht hinterfragten Gebahrens, welches ein Herrscher-Sklave-Verhältnis zum Kern hat. Nun aber der Text, den ich eigentlich zu den Verbrechen geschrieben hatte:

Vielleicht ist es das süsse Gefühl der Macht, welches Menschen dazu bewegt über das Schicksal anderer Menschen zu entscheiden, das Wissen darum, sich in einer Position zu befinden, die einem ermöglicht zu selektieren. Selektion, ein Wort welches unangenehme Erinnerungen hervorruft - und tatsächlich, wenn es um die rechtliche Anerkennung eines Menschen in seinem eigenen Geschlecht geht, dann tut es gut, sich zu erinnern, sind die Parallelitäten und Gemeinsamkeiten, die sich einem aufdrängen, nicht von der Hand zu weisen. Bedenkt man dazu, dass das sogenannte "Gutachterverfahren" im Transsexuellengesetz eines ist, welches im Kern lediglich dazu da ist, ein Stück Papier zu ändern - ein Stück Papier auf dem ein Geschlechtseintrag verfasst ist - oder, wir leben ja zumindest in technischer Sicht in modernen Zeiten, einen Eintrag in einem Computer.

Darf ein Mensch über die rechtliche Existenz eines anderen Entscheiden?

Auf Wikipedia heisst es "Das Konzept der Menschenrechte geht davon aus, dass jeder Mensch von Geburt an mit gleichen Rechten ausgestattet sein soll und diese egalitär begründeten Rechte unveräußerlich und unteilbar sind sowie universell Gültigkeit haben." und "Menschenrechte müssen demnach stets in ihrer Gesamtheit verwirklicht sein."

Comic_PreisderExistenzklein.jpg Menschenrechte sind nicht erwerbbar, jeder Mensch hat sie von Geburt an. Menschenrechte sind einem Menschen auch nicht nur teilweise zuzugestehen. Wird die geschlechtliche Existzenz eines Menschen also in die Hände von Entscheidern gelegt, so wäre dies ein Verstoss gegen die Menschenrechte, weil er vor der "Entscheidung" quasi weniger Grundrechte hätte als andere Menschen, da der Mensch vor der Entscheidung ja sein eigenes Geschlecht nicht zuerkannt bekommt, nicht in seinem eigenen Geschlecht leben darf. Es ist gegen die Würde eines Menschen in einem Geschlecht leben zu müssen, das nicht sein eigenes ist - bis ein so genannter "Gutachter" ihm erlaubt, sein Geschlecht teilweise (über einen Namen) anzunehmen. Oft wird von den Verantwortlichen vertuscht und abgewiegelt und so getan, als wäre das Transsexuellengesetz zum Schutze der Betroffenen da, doch zeigt sich die Problematik der fehlenden geschlechtlichen Anerkennung genau da, wo die Geschlechtlichkeit eines Menschen eine Rolle spielt: Im bisherigen Verfahren selbst, da hier angenommen wird, ein Gutachter könne über die geschlechtliche Existzenz eines Menschen entscheiden. Wie soll das gehen, wenn ein Mensch ist, was er ist?

Die Auswirkungen der Regelungen des TSG und die in ihm beinhaltete Menschenrechtseinschränkung, führen nun zu Menschenrechtsverletzungen per gesetzlicher Regelung. Da wegschauen nun wenig helfen würde, den Zustand in Deutschland zu verbessern, möchte ich hier ein paar Beispiele aufführen:

Begutachtung eines betroffenen Mannes:

"Zuerst einmal fing es damit an, dass er mich nicht mit männlicher Form anreden wollte, er sagte, das dürfe er nicht." ... "Schließlich kam dann nach knapp 2 Stunden Gespräch die Ankündigung, dass er mich nun körperlich untersuchen müsse. Ich fragte ihn, ob ich mich dabei ganz ausziehen muss und wenn es um die Feststellung geht, dass mein biologischer Körper weiblich ist, ob es da nicht sinnvoller wäre, einen Gynäkologen hinzuzuziehen. Er erwiderte, dass ich das sowieso zusätzlich noch machen müsse, also gynäkologische Untersuchung und Chromosomentest. Er müsse mich auch körperlich untersuchen, das sei so gefordert. Wenn er das nicht machen kann, könne er kein Gutachten schreiben. Also habe ich mich in mein Schicksal ergeben und bin ihm ins Untersuchungszimmer gefolgt. Dann sagte er, dass bei der Untersuchung einer Frau eine weitere Frau im Zimmer sein müsse und holte mit meiner Zustimmung seine Sekretärin in das Untersuchungszimmer."..."Schließlich kam dann der Punkt, wo ich mich ganz ausziehen musste. er betrachtete mich dann in der Frontalansicht" ... "damit er meine Scham frontal ohne Einschränkung sehen konnte. Danach konnte ich mich dann wieder anziehen und das ganze war beendet.


Hier geschehen: Asklepios Klinik für forensische Psychiatrie und Psychotherapie in Göttingen.

Diese Methoden sind nun kein Einzelfall, sondern deren Anwendung lässt sich in ganz Deutschland beobachten. So ging es einer betroffenen Frau aus dem Raum Stuttgart ähnlich. Sie musste sich ebenso bei ihrem Gutachten komplett entkleiden - einen Grund dafür konnte man ihr nicht nennen. Was blieb, war das beschämende Gefühl, gezwungen worden zu sein, eine schlimme und entwürdigende Behandlung ohnmächtig über sich ergehen lassen zu haben.

Hier geschehen: Klinikum Stuttgart Bürgerhospital, Zentrum für Seelische Gesundheit

Begutachtung einer betroffenen Frau:

"Er empfahl mir mehrere homosexuelle Sexualpraktiken, die er genau beschrieb, während ich mit ihm alleine im Zimmer war. Unter anderem meinte er, ich müsste dringend mal einem Mann einen blasen, um mir meiner Identität bewusst zu werden. Und Analsex wäre ebenfalls sehr wichtig, egal, ob ich darauf stehe oder nicht. Es wäre nur wichtig für mich, das einmal gemacht zu haben."

Hier geschehen: Abteilung Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Ulm

Nochmal möchte ich verdeutlichen: Diese Praktiken sind keine Einzelfälle sondern sind Folge des Systems, welches die Täter hier mitgestaltet haben - eines, welches von der Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung und befreundeten "Medizinern" wohl so bis heute gewollt wird. Erst wird transsexuellen Menschen mittels Gesetz das Menschenrecht eingeschränkt, damit man von den Betroffenen verlangen kann, sich bei den Gutachten (für welche die Betroffenen tweilweise viel Geld zahlen dürfen) ein kleinwenig missbrauchen zu lassen. Wer dies dann geschafft hat, bekommt dann die Menschenrechte wieder, die einem eigentlich von Geburt an zustehen: Zu existieren. Rechtlich anerkannt.


Hinweis zur Sprache: Mit betroffener Mann ist ein Mensch gemeint, der als Junge mit Vagina und Gebärmutter geboren wurde - mit betroffene Frau, eine, die als Mädchen mit Penis und Hoden das Licht der Welt erblickt hat.
Hinweis zu den Geschehnissen und Orten: Die Namen der Betroffenen und Täter sind bekannt, trotzdem wird hier die anonyme Form bevorzugt.

Kommentare
BIID
Geschrieben von am 2009-06-29 19:38:01
Sehr geehrte Damen und Herren, 
 
mit gro?em Interesse habe ich Ihre langen Ausf?hrungen gelsen. Ich m?chte Sie auf eine Angelegenheit hinweisen, die Ihnen vielleicht bereits bekannt ist. Michael First ist Professor an der Columbia University und zentraler Bearbeiter des DSM. Er versucht derzeit eine neue Krankheit zu erfinden, die sich Body Integrity Identity Disorder (BIID) nennt. Dabei geht es um eine angebliche Lust, sich ein Bein abzuschneiden. In einem Artikel aus dem Jahre 2005 versucht er sowohl eine wissenschafliche Analagogie zu der angeblich existierenden Krankheit GID herzustellen. Anhand weniger Personen leiet er aber auch einen direkten Zusammenang ab. Auch in Deutschland versuchen Psychiater die neue Krankheit BIID im Zusammenspiele mit der angeblichen Krankheit GID "hoff?hig" zu machen. Dabei spielt ein Professor an der Universit?t L?beck (auch da gibt es eine Universit?t) namens Kasten eine besondere Rolle. Er ist in einem Verein im Vorstand, der sich zur Aufgabe gemcht hat, den Arbeitsbereich seiner Zunft der Psychologen zu erweitern. Nun versucht er unter dem Deckmantel BIID sei so wie GID die Diskriminierung von Transsexuellen mit der neuen angeblichen Erkrankung BIID wieder neu aufleben zu lassen. Ich m?chte Sie au?erdem darauf hinweisen, dass f?r den Fall, dass die WHO Transsexualit?t aus den ICD 11 streicht, sie mit BIID wieder drinstehen wird. Ich w?rde mich freuen, wenn Sie die Entwicklungen, die u.a. von Blanchard vorangetrieben werden, im Auge behalten w?rden.

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