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Das Korn auf der Waage
Eine zentrale Bedeutung im Verstehen und Erkennen von Transsexualität, hat die Frage, wann denn nun überhaupt Geschlecht entsteht und welches der vielen Geschlechtsdefinitionsmöglichkeiten nun die entscheidende ist. Beschäftigt man sich mit der "Entstehung eines Menschen" und macht nun eine Reise zurück in den Mutterleib, geht noch ein paar Monate weiter zurück, dann kommt man in etwa da an, wo sich, so sagt nun die Humangenetik, ein "männlicher" bzw. "weiblicher" Entwicklungspfad beginnt. Der Körper beginnt sich männlich oder weiblich zu entwickeln, nur - und das ist jetzt eine weitere spannende Frage - läuft der Körper in der Komplettheit seiner Einzelentwicklungen immer zu 100 Prozent einen männlichen oder einen weiblichen Pfad ab? Betrachtet man sich Intersexualität so kann dies klar verneint werden, kommt es doch immer wieder vor, dass Menschen mit beiderlei Geschlechtsorganen auf die "Welt" kommen. Durch chirurgische Korrekturen in der frühen Kindheit wird "von Aussen" entschieden, wie ein intersexuelles Kind denn nun aufwachsen soll - es wird angenommen, dass sich dieser Mensch dann entsprechend seiner Geschlechtsorgane verhalten, empfinden und selbstbetrachten wird. Zahlreiche Beispiele zeigen allerdings, dass das geschlechtliche Selbst-Wissen intersexueller Menschen oftmals gegenteilig zu ihrem von Aussen bestimmten Geschlecht verläuft.
 
Geht man nun erneut zurück zum Anfang, dann fällt auf, dass da ja noch was ist: Richtig - das Gehirn! Auch dieses entwickelt sich geschlechtlich, was Untersuchungen aus Humangenetik und Neurowissenschaft mittlerweile belegen. 

Kann es also sein, dass sich das Gehirn und die Geschlechtsorgane eines Menschen gegengeschlechtlich entwickeln? Wenn man weiss, dass es eine Hundertprozentigkeit in der Natur nicht gibt und die Ausnahme immer die Regel bestätigt, dann folgt daraus:

Es kann sich ein männlicher Körper mit weiblichem Gehirn genauso im Mutterleib entwickeln, wie ein weiblicher Körper mit männlichem Gehirn.

Comic_Mädchen.jpg Was nun von essentieller Wichtigkeit ist, ist folgende Frage: Welches Geschlecht hat dann dieser Mensch? Entscheidet nun der Körper (als von Aussen sichtbares Mekmal), oder entscheidet das Gehirn (als Sitz des Selbst/des Kerns/der Seele des Menschen)? Dazu kann vielleicht eine weitere Frage Aufschluss geben: Was macht den Menschen zum lebendigen Menschen? Ist es der Körper, oder sein Gehirn? Der wissenschaftliche Beirat der Bundesärztekammer hat am 29.6.91 folgendes dazu geäussert: "Der Hirntod ist der Tod des Menschen". Nun müsste im Umkehrschluss ja daraus folgen, dass das Hirn, der Sitz des Bewusstseins einen Menschen nun zum Lebewesen macht. Auf der anderen Seite hätte aber das Gehirn beispielsweise ohne einen funktionierenden Blutkreislauf nun auch ein kleines Problem - so ist der Körper ja auch mitentscheidend dafür, was "im Hirn passiert". Das einzige, was man also nun tun kann, will man nun entscheiden, was nun wichtiger ist, ist, dass man sich auf ein "unentschieden" einigt: Körper und Geist/Gehirn sind beide wichtig, sie stehen in einem Austausch.

Und wenn es doch noch etwas geben sollte? Einen quasi "göttlichen Funken", der die Initialzündung gesetzt hat dafür, dass ein Mensch nun in der Lage ist, mit seinem Gehirn zu Denken, sich Selbst zu erkennen, und z.B. seinen Körper zu betrachten? Wäre es dann immer noch ein Unentschieden, oder würde die Waage dann in eine Richtung ausschlagen - wenn ja in welche? Intuitiv würde man dann wohl eher Richtung Gehirn tendieren, welches den Sitz des Bewusstseins darstellt - schliesslich ist man als Mensch nun in der Lage seinen Körper zu erkennen, das Gehirn gibt dem Menschen aber noch immer riesige Rätsel auf.

Nimmt man also nun dies an, dann könnte man sagen: Das Selbst ist der Kern des Menschen (C.G. Jung nennt das den "Gott in uns"). Damit wird ein Mensch zum existenten Lebewesen.

So, nochmal die Zeitmaschine Richtung Geschlechtsentwicklung genommen, und eine Frage wiederholt:

Es kann sich ein männlicher Körper mit weiblichem Gehirn genauso im Mutterleib entwickeln, wie ein weiblicher Körper mit männlichem Gehirn. Welches Geschlecht hat dann dieser Mensch?

Kommentare
Geschlechts-"Sichtbarkeit"
Geschrieben von Kim am 2006-06-16 23:19:21
Die Frage ist nun, wie erkennt man nun das Geschlecht eines Menschen? Ganz einfach: Mit Bewusstsein. Dazu geh?rt das Verantwortungsbewusstsein ?ber die Wichtichkeit des Ernstnehmens des Selbst des Betroffenen. Hilfreich ist dasbei das St?rken des Selbstbewusstseins des transsexuellen Menschen.

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