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30.09.2008
Der Verein Aktion Transsexualität und Menschenrecht (ATME) e.v., an dessen Gründung auch mut23 mitbeteiligt war, hat nun einen 7-Punkte-Forderungskatalog für eine echte TSG-Reform veröffentlicht, der sich an den demokratischen Grundsätzen und den internationalen Menschenrechten orientiert. Da das Transsexuellengesetz und die medizinischen Standards zur Behandlung transsexueller Menschen in vielen Fällen gegen Menschenrecht verstossen , ist die Veröffentlichung der 7 Punkte eine Reaktion auf das bisherige Desinteresses der Politik (es gibt beispielsweise immer noch keine Stellungnahmen der politischen Parteien zur Frage inwieweit das TSG-Gutachterverfahren überhaupt mit den Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft im Einklang stehen kann), die verheerenden Zustände in Deutschland tatsächlich zu beenden. Ziel ist, dass die Grundrechte, die im Grundgesetz verankert sind, auch für Menschen, die transsexuell geboren werden gelten und bei der Gesetzgebung berücksichtigt wird, dass Gesetze in erster Linie zu den Menschen passen sollen, und die Menschen nicht dazu da sind, sich Gesetzen anzupassen, die auf unwissenschaftlichen Ideologien basieren, wie das TSG. Oder einfach ausgedrückt: Gesetze haben die Realitäten zu berücksichtigen und nicht die Aufgabe unbewiesene Glaubenssätzen wie z.B. den Peniskult der Psychoanalyse, der die Genitalien als geschlechtsbestimmender ansieht als das Gehirn des Menschen, die Möglichkeit zur unkontrolliertem, sich fernab der gesetzlichen Kontrolle befindlichem Machtmissbrauch über andere Menschen zu geben.    

Hier einmal die Punkte:

Das eigene Geschlecht ist ein Menschenrecht

"Alle Menschen sind frei und gleich an Rechten und Würde geboren"

Zur Würde eines Menschen gehört auch das eigene Geschlecht. Respekt vor dem, was ein Mensch ist, schließt auch den Respekt vor seinem eigentlichen Geschlecht mit ein. In Deutschland bis heute nicht. Es existieren mit dem Transsexuellengesetz und den so genannten "Standards of Care" Verfahren, in welchen Menschen sich zu identitätsgestörten Menschen erklären müssen, wenn sie ein anderes Geschlecht besitzen, als ihre Genitalien. Da diese Verfahren die Geschlechtsidentität transsexueller Menschen nicht umfassend respektieren, verstoßen sie in der Folge gegen internationales Menschenrecht.

Daher fordern wir:

1. TSG-Gutachterverfahren weg

Anhand unwissenschaftlicher, subjektiver Kriterien über die rechtliche Existenz eines Menschen zu entscheiden ist ein Widerspruch zum Selbstbestimmungsrecht. Daher plädieren wir für eine Abschaffung des TSG-Gutachterverfahrens und sind für ein Antragsverfahren, bei dem jeder Mensch zum Zeitpunkt seiner Wahl selbstbestimmt über seinen Geschlechtseintrag entscheiden kann.


2. Anerkennung des Geschlechts ab Outing

Wir fordern eine Respektierung der Würde des Menschen - und damit die Respektierung der geschlechtlichen Identität eines jeden Menschen während und nach den medizinischen und rechtlichen Verfahren. Wir setzen und für ein echte und vollständige Anerkennung der geschlechtlichen Identität als Teil der Menschenwürde von Anfang an ein.


3. Wissenschaft statt Ideologien

Gerade in Deutschland sollten Ideologien nicht schwerer wiegen, als die Menschenwürde. Kein körperliches Merkmal ist zu 100% geschlechtsbestimmend , sondern kann nur Hinweis sein, auf das eigentliches Geschlecht eines Menschen. Wir fordern eine Anerkennung dieser wissenschaftlichen Tatsachen: Transsexuelle als Geistesgestörte (F64.0 und GIS) ab zu stempeln und damit viel Geld zu verdienen ist unwissenschaftlich und verstößt gegen die Menschenwürde


4. Recht auf notwendige Medizin

Transsexuelle Menschen müssen ein Recht auf sämtliche medizinische Leistungen haben, die nötig sind, ihnen ein Leben in Würde zu ermöglichen. Ein Leben in Würde ist in Deutschland nur möglich, wenn transsexuelle Menschen nicht mehr als solche erkannt werden können.
Zu einem Recht auf Würde gehört auch, dass von den Krankenkassen und -versicherungen bessere Operationsmethoden bezahlt werden, auch außerhalb Deutschlands. Es ist Zeit für ein Ende des Klüngels zwischen Kassen und Politik und Krankenhäusern und DGfS, die transsexuellen Menschen immer noch vorspielen, die Methoden in Deutschland wären gut.


5. Schutz vor Diskriminierung

Reform des Antidiskriminierungsgesetztes, das die geschlechtliche Identität eines jeden Menschen schützen sollte. Transsexuelle Menschen benötigen einen Kündigungsschutz (AGG ausbauen, Kündigungsschutzgesetze, etc.) und besondere Förderungen durch Arbeitsämter. Transsexuelle Menschen auf Grund ihrer Transsexuelalität als "nicht vermittelbar" ein zu stufen, ist eine Verletzung von Menschenrechten und Aberkennung der Würde und Intelligenz transsexueller Menschen.


6. Mehr Mitsprache bei Medien

Transphobe Berichte sind Menschenrechtsverletzungen. Sie sind beleidigend und müssen geahndet werden können. In Rundfunk- und Medienräten sollten auch transsexuelle Menschen beteiligt sein, um ihre Interessen zu schützen.


7. Bessere Vernetzung der Initiativen

Mehr Zusammenarbeit durch Einigung auf die wichtigsten Gemeinsamkeiten. Zur Zeit können Initiativen  von anderen Interessengruppen (Politik, DGfS, etc.) gegeneinander ausgespielt werden. So wurde vom Innenministerium behauptet, die Transsexuellen wären sich in ihren Forderungen untereinander uneins, obwohl es in den Kernforderungen viele Gemeinsamkeiten gibt.


Die 7 Forderungen können auch auf der Website von ATME e.v. angesehen werden. Der Link hierzu:

Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V.
 
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