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02.12.2008
In der nächsten Zeit gibt es einige Termine, bei der die Möglichkeit bestehen wird, auf die Probleme hinzuweisen, die sich daraus ergeben, wenn ein transsexueller Mensch nicht in seinem geschlechtlichen Selbst akzeptiert wird, wie das heute noch ausgehend von deutschen Gesetzen der Fall ist. Bis dato ist es ja so, dass z.B. eine transsexuelle Frau in Deutschland als "biologischer" Mann angesehen wird, der eine "Identitätsstörung" hätte, die "ihm" Glauben mache, eine "Frau werden" zu wollen. Dass diese Annahme äusserst fragwürdig ist, zeigen, neben der Unlogik auch zahlreiche Studien der letzten Jahrzehnte . Diese Studien aus Humangenetik, Neurowissenschaften und Endokrinologie beweisen, dass sich Geschlecht nicht in allen Fällen an den äusseren Genitalien ablesen lässt und selbst Chromsomen wie xx und xy hier im Zweifelsfall wenig aussagekräftig sind, wie es denn tatsächlich um das Geburtsgeschlecht eines Menschen bestellt ist.

Anzunehmen ein Penis wäre geschlechtsbestimmend, und darum zudem zu glauben, wenn die geschlechtliche Selbstaussage eines Menschen quasi vom Penis abweicht, dass diese Aussage eine Unwahrheit oder eine Phantasie darstelle, wie das von der psychoanalyse-beeinflussten deutschen Sexologie bis dato behauptet wird, ist seit Jahren in seiner Allgemeingültigkeit widerlegt und daher fern jeder wissenschaftlichen Grundlage. Dass diese Theorien über "psychosexuelle Entwicklungen" immer noch, egal der Paradoxien die sich aus diesen Theorien ergeben, Teil des Logikkonstruktes ist, auf welchem das deutsche Transsexuellenrecht basiert ist einer Gesellschaft unwürdig, die in der Lage ist die Menschenrechte zu respektieren.

Im Juli wurde bereits in New York daher in einer Presession zum internationalen Frauenrechts-Abkommen CEDAW bei der UN auf die Versäumnisse der deutschen Regierung hingewiesen, diesen menschenrechtsbedenklichen Zustand bisher nicht konsequent ändern zu wollen. Zwar gibt es Gesetzesvorschläge der Grünen und der FDP - diese allerdings basieren ebenfalls auf der Logik, dass man transsexuelle Frauen "als Männer" begutachten könne und sind daher nur unwesentich menschenrechtsbeachtender als die bisherigen Regelungen des deutschen Transsexuellengesetzes.

Nun wird es im Dezember neben einem Treffen mit der ehemaligen Bundes-Justizministerin und jetzigen Vorsitzenden des Bundes-Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, Hertha Däubler-Gmelin, auch eine Veranstaltung in Berlin geben, an welcher der CEDAW-Bericht vorgestellt und zusammen mit anderen Berichten (wie z.B. dem der intersexuellen Menschen und der sogenannten "Frauenallianz") offiziell an Vertreter der Bundesregierung übergeben wird. Bei dieser Veranstaltung werden wir auch auf die 8 Forderungen/Punkte hinweisen, die der Verein ATME e.V. (Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V.) zusammen mit anderen Transsexuellenorganisationen erstellt hat. Im Anschluss wird Ende Januar/Anfang Februar in Genf der CEDAW-Bericht zur menschenrechtlichen Situation transsexueller Frauen in Deutschland behandelt werden.

Links:

Gesetzesvorschlag der Grünen vom 30.1.2007

Gesetzesvorschlag der FDP vom 28.5.2008
CEDAW-Bericht deutsch / CEDAW-Bericht englisch
8 Punke der Allianz transsexueller Gruppen in Deutschland
Website des Vereins Aktion Transsexualität und Menschenrecht e.V.

Weitere Alternativberichte:

Intersexuelle Menschen e.V. / XY-Frauen
Allianz der deutschen Frauenorganisationen
 
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