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25.12.2008
Ein Kommentar zur nun offiziellen Transphobie der katholischen Kirche. Diese ist hier nachzulesen:

Ansprache an die Kurie beim Weihnachtsempfang 2008 - Volltext

Interessant, was der Papst nun von sich gegeben hat. Auf einer Rede zu Weihnachten, wies er unter anderem darauf hin, dass er als Vertreter der katholischen Kirche auch Transsexualität ablehne, da Gott entscheiden würde wer "Mann und Frau" sei, und nicht der Mensch. Die wirklich spannende Heuchelei ist dabei folgendes: Einem Menschen auf Grund seines Penis oder des Fehlen eines solchen ein angeblich natürliches Geschlecht zu unterstellen, und hinterher zudem zu behaupten, dass ein Mensch dieses wechseln würde, wenn er transsexuell sei.

Lieber Herr Ratzinger, ich bin als Frau geboren worden, wenn auch mit Penis und Hoden. Und nun? Gott, wie Du sagen würdest, hat nun entschieden, dass ich als transsexuelles Mädchen geboren werde. Soll ich mich nun von einem Menschen zu einem Mann erklären lassen, obwohl ich nie einer gewesen bin? Ich nehme dich da bei Wort... nur blöd, dass du damit der Heuchelei überführt bist, da du ja nun derjenige bist, der sich gegen Gott stellt und aus einem gebürtigen Mädchen einen Mann machen will. An was glaubst du wirkich: An Gott oder an einen Peniskult?

Interessant auch, wie weit der Peniskult immer noch in unserer Gesellschaft verankert ist - ein Kult, der den Penis als wichtigeres Organ ansieht als das menschliche Gehirn. Dass das Mass der Stärke der Penisanbetung auch mit der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau zu tun hat, und dass deswegen ein Indikator für die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau die Anerkennung von Natur - nämlich, dass Mädchen auch mit Penis und Hoden geboren werden können - ist, muss man ersteinmal erkennen. Kleiner Tipp: Mit dem Penis denkt sich's nicht so gut. Ehrlich nicht. Ist eigentlich längst wissenschaftlich bewiesen...

Hier ein paar Beispiele für den Peniskult und die Leugnung wissenschaftlichr Tatsachen:

"Kurz: Wer als männlich und weiblich auf die Welt kommt, hat, will er sich dem katholischen Glauben gemäß verhalten, als Mann und Frau zu leben. Für den Vatikan sind etwa Männer, die seelisch als Frau empfinden, nicht ein Fall für eine Geschlechtsumwandlung, sondern für die Seelsorge und die therapeutischen Betreuung."


Geschrieben von: Gregor Hoppe, ARD-Hörfunkstudio Rom

Lieber Gregor, transsexuelle Frauen sind als Mädchen mit Penis und Hoden geboren worden. Eine Geschlechtsumwandlung gibt es nicht. Oder glauben sie, dass das Ändern des Penis zu einer Vagina das Geschlecht eines Menschen ändern würde? Peniskult?

"Das ist der Unterschied, den jede Hebamme selbst in stockfinstrer Nacht wenn schon nicht mit einem einzigen Blick, dann doch mit einem ersten Griff des kleinen Geschöpfes wahrnimmt. Das ist die Unterscheidung des Menschen in Mann und Frau."


Geschrieben von: Paul Badde, Die Welt (23.12.2008)

Lieber Paul, es is mittlerweile wissenschaftlich nachgewiesen, dass es noch andere Geschlechtsmerkmale gibt, als einen Penis. So wurden beispielsweise bereits vor 100 Jahren die Geschlechtschromosomen entdeckt und selbst diese gelten bei seriösen Wissenschaftlern mittlerweile nicht mehr als alleinig geschlechtsbestimmend. Dazu kommen andere geschlechtliche Facetten wie die inneren Geschlechtsorgane, die man mit einem "ersten Griff" ganz sicher nicht wahrnehmen kann. Vielleicht ist "Wahrnehmung" ja auch der Schlüsselbegriff? Wahrnehmen anstatt religiösen Wahnvorstellungen hinterherzulaufen... wär doch auch was, oder?

Ein Tipp für einen guten Film zum Thema: Gender Puzzle, ABC Australia (2005)
(Ob es den Peniskultanhängern nach Ansehen dieses Films noch gelingt, menschliches Leben zu Verleugnen, bin ich mir nicht sicher. Denn zugegeben: Es ist nicht immer einfach sich seine eigene Verblendung einzugestehen...)

Noch ein wunderschönes Weihnachtsfest allerseits... auf dass die Heuchler dieser Welt ihre eigene Heuchelei erkennen werden.

 
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