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28.11.2009
So ein bisschen Hintergrundinformation ist manchmal wichtig, um die Zusammenhänge der Pathologisierung transsexueller Menschen besser verstehen zu können. Hier einmal eine Übersicht, wann wie "Transsexualität" im Buch der psychischen Störungen auftauchte:

DSM-II: Download Ausschnitt
1968 gab es die Diagnose "Transsexualität" als psychische Störung noch nicht, dafür "Homosexualität".

DSM-III: Download Ausschnitt
1980 hat unter Einfluss von John Money "Transsexualität" als Unterform einer "Geschlechtsidentitätsstörung" Einzug in das DSM erhalten.

DSM-IV: Download Ausschnitt
1994 wurde GID u.a. von Kenneth Zucker überarbeitet und "Transsexualität" als Wort gestrichen. Dafür gibt es nur noch "GID".

Der DSM wird auch in Deutschland von Psychotherapeuten und Psychiatern verwendet, auch wenn die Diagnose nach dem ICD der WHO verschlüsselt wird. Im Jahr 2012 soll der DSM V erscheinen.

Vorsitzender des GID-Komittees der APA ist: Kenneth Zucker, deutsche Beteiligung kommt von Friedemann Pfäfflin. Gegen den Vorsitz von Zucker gab es bereits weltweit Proteste (u.a. weil er Umpolungstherpien an Kindern mit "Geschlechtsidentitätsstörungen" durchführt).

Eine der Aktionen, die mit dem DSM-V in Zusammenhang stehen, ist diese hier:

Stop Trans* Pathologization 2012
(Eine weitere Aktion, ist diese Website hier selbst. Seit 2006 setzt sich mut23 für die Abschaffung der "Geschlechtsidentitätsstörung" ebenso ein, wie für die menschenrechtliche Gleichstellung transsexueller Menschen. 2006 wurden von mut23 Forderungen an die Bundesregierung gestellt, aber auch an Vertreter der Sexologie, nämlich in Form der "Deutschen Gesellschaft für Sexualforschung". Diese Forderungen nach rechtlicher Gleichstellung wurden auch heute, 3 Jahre später von der DGfS nicht beantwortet.)

In Deutschland sind die Hintergründe von SPT2012 bislang (Stand Nov2009) wenig bekannt, ebenso wenig wie die Zusammenhänge zwischen dem DSM und der Pathologisierung transsexueller Menschen.

Was bislang auch kaum jemals in Deutschland kritisch hinterfragt wurde: Gibt es transsexuelle Menschen, die in diesem Pathologisierungs-Spiel mitspielen? Wenn ja, wer spielt hier welches Spiel? Was hat es zu bedeuten, dass z.B. Sabine Maria Augstein mit Friedemann Pfäfflin befreundet ist? Warum forderte sie in einer Stellungnahme an die Bundesregierung (16.02.2007) keine Abschaffung der psychiatrischen Gutachten für die Änderung der Papiere nach TSG? Warum schreibt sie bei der körperlichen Änderung der Genitalien von "Geschlechtsumwandlung"? Was wären z.B. Frauen, welche diese genitale Operation nicht durchführen lassen dann vorher? Männer? Warum deckt sich diese Ansicht mit der Ansicht Friedemann Pfäfflins, der transsexuelle Frauen vor medizinischen Massnahmen auch für Männer hält, und sie auch so bezeichnet (Transsexuelles Begehren, Friedemann Pfäfflin in: Sexualitäten, Psychosozial-Verlag 2008)? Welche Zusammenhänge gibt es zwischen den Tätigkeiten von Frau Augstein im LSVD und den politischen Ideen der FDP? Warum war auf dem Server des LSVD im Mai 2008 ein FDP-Antrag zum Transsexuellengesetz zu finden, der keine Geschäftsnummer besitzt (Klick)? Warum schreibt Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverband in Deutschland am 24.10.2009 in einer Pressemitteilung "Die FDP hat ihre Wahlversprechungen gehalten!"? Warum spricht sich bis heute auch die FDP nicht für eine Abschaffung des psychiatrischen Gutachterverfahrens aus, sondern will es bisher sogar beibehalten (Bundestags-Drucksache 16/9339)? Warum werden transsexuelle Menschen bis heute nicht an einem offenen und transparenten Verfahren zur Reform des Transsexuellengesetzes beteiligt, obwohl es um ihre Interessen geht? Und warum gibt es weltweit massive Proteste gegen die Pathologisierung transsexueller Menschen als "geschlechtsidentitätsgestört" (Diagnose nach DSM), in Deutschland aber kaum?

Es ist gut, mal nachgefragt zu haben. (Obwohl es noch viele, viele andere Fragen gibt...)
 
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