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17.06.2010
Manchmal frage ich mich: Woran liegt das eigentlich, dass in vielen europäischen Ländern schon ein gefühlt stärkeres politisches Selbstbewusstsein transsexueller Menschen existiert als in Deutschland. Und wenn ich mich dann so etwas frage und dabei auch an Frankreich oder Spanien denke komme ich manchmal auf vermutete Zusammenhänge, die zwar einen Touch Verschwörungstheorie in sich tragen - da ich aber an Verschwörungstheorien nicht glaube, mir doch eine gewisse Leichtigkeit geben, um mich diesen Gedanken hinzugeben. Ach, ja... wie war der Gedanke noch?

Ja, es gibt immer noch dieses Dings, was sich Transsexuellengesetz nennt in Deutschland. Dieses Gesetz, das von transsexuellen Frauen verlangt sich einerseits zu einem Mann zu erklären, der über mehrere Jahre gerne Frau wäre (und den Männern geht es ja andersherum genauso), um sich dann Frau nennen zu dürfen - was an sich ja schon ein ziemlich lustiger Spass wäre, wäre die Sache im Einzelfall nicht so traurig, wenn mensch an die Auswirkungen dieser debilen Geistesleistung der Väter dieses Gesetzes denkt - andererseits dann einem betroffenen Menschen abverlangt für diese gutachterlich bestätigte Selbstverleugnung auch noch viel Geld zu bezahlen... hmmm...

Schon seltsam. Wer profitiert eigentlich von diesem Gesetz? Gut. Da kann ja nun einmal jeder selber nachdenken... was mir aber so aufgefallen ist - und das ist nicht minder spannend - wer sind die Menschen, die durch die Gegend ziehen und das Transsexuellengesetz als toll verkaufen?

"Das TSG ist gut für dich, das sichert dich ab, hinsichtlich der medizinischen Massnahmen."

oder

"Das Transsexuellengesetz hilft dir, wenn du als transsexueller Mensch körperliche Massnahmen beantragen willst"

Oft gehörte Sätze, was? Wer hat so etwas noch nicht in einer Selbsthilfegruppe gehört, oder ist noch nicht über Aussagen von Transsexuellenorganisationen gestolpert, die in etwa den selben Inhalt haben. Ach, was muss es für ein Gefühl sein, in einer Märchenwelt zu leben, oder zu denen zu gehören, die diese Märchen immer wieder aufs neue in die Welt setzen... vielleicht gibt es da Zusammenhänge und diejenigen welchen, die von dem Gesetz profitieren haben etwas mit denen zu tun, die diese Märchen verbreiten? Oder vielleicht sind es sogar dieselben Menschen?

Wie dem auch sei... vielleicht noch mal kurz als Wiederholung: Das Transsexuellengesetz ist eine Bestimmung, die regelt unter welchen Voraussetzungen ein Mensch das Recht hat, die Papiere zu erhalten, die sein Geschlecht beschreiben. Aus dem Transsexuellengesetz leitet sich nicht im geringsten irgendein Recht ab, körperliche Massnahmen bezahlt zu bekommen. Erzählt wird es trotzdem immer wieder... komisch. Wie war das noch mit der Frage von weiter oben: Wer profitiert eigentlich von diesem Gesetz? Oder mal ein wenig erweitert: Gibt es Menschen, die davon profitieren, dass andere vom Transsexuellengesetz profitieren?

Vielleicht einmal etwas erfreulicheres in diesem Zusammenhang. Der Deutsche Presserat ist einer erneuten Beschwerde von Aktion Transsexualität und Menschenrecht nachgekommen (zumindest teilweise) und hat einen Hinweis an die Frankfurter Rundschau ausgesprochen. Es ging um folgendes:

"Eine Geschlechtsangleichung durch Hormontherapie und Operation steht Trans-Menschen nach dem Transsexuellengesetz zu und wird von der Krankenkasse übernommen. [...] der Betroffene muss entsprechend des von ihm angestrebten Geschlechts leben. [...]"
(Zitat: Frankfurter Rundschau vom 26. März 2010, "Hintergrund Geschlechtsangleichung")

Was ist an dem Satz nun falsch? Brauche ich es beantworten? Nein. Unabhängig davon, dass ein Geschlecht zu einem Menschen gehört und nicht "angestrebt" wird, sagt der Presserat nun in seiner Entscheidung vom 15. Juni 2010 folgendes dazu:

"Hinsichtlich der Beschwerde über Ziffer 2 des Pressekodex äussert sich der Beschwerdeausschuss dahingehend, dass er hier einen Verstoss erkennt. [...] Ziffer 2 des Pressekodex fordert, dass vor der Veröffentlichung Informationen auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen und wahrheitsgetreu wiederzugeben sind. Den vorliegenden Satz kann der nicht vorgebildete Leser tatsächlich so lesen, als würde in dem Transsexuellengesetz bestimmt, dass eine Geschlechtsangleichung mit Hormontherapie und Operation durch die Krankenkasse übernommen werde. Dies ist nicht der Fall [...]"

Wer profitiert also nun von diesem Gesetz? Au weia... etwa gar nicht die "Transsexuellen"?

Download: Kompletter Artikel zum Nachlesen

 
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